Ich pendle noch zwischen Ego und Heiligem Geist hin und her. Du auch?
Aber zum Glück pendeln wir schon und zum Glück ist uns dies bewusst.
Dies einfach zu sehen – so ist es halt gerade – darin liegt auch schon ein Frieden.
Die Loslösung vom Ego ist ein Prozess,
der immer tiefer geht und immer konsequenter angewandt wird.
Es geht darum, nicht nur unsere Identifikation mit dem Körper,
sondern mit jeglicher Individualität und Persönlichkeit
und auch diese ganze Welt aufzugeben.
Das ist nicht mal eben gemacht und kann nur geduldig angegangen werden,
damit unsere Angst nicht verstärkt wird.
Denn ohne die auch schon erfahrene sichere Verankerung in dem,
was wir wirklich sind,
fühlt es sich an wie Vernichtung.
Doch im Schwanken erleben wir bereits,
dass der Frieden des Heiligen Geistes wunderbar ist
und wie furchtbar sich dahingegen das Ego anfühlt.
Wir begreifen immer besser, wie es agiert – manchmal megasubtil und pseudoheilig.
So werden wir durch unser Schwanken immer klarer und bereiter
für die totale und endgültige Entscheidung,
die jedes Schwanken beendet.
Ja, Liebe Katja, das kenne ich auch. Hätte nach so vielen Jahren Kurspraxis nicht gedacht, dass Gefühle sich noch so intensiv zeigen können, oder sogar intensiv wie noch nie. Das hat sicher damit zu tun, dass wir sensibler geworden sind und Angst- und Schuldgefühle fast nicht mehr ertragen können, weil sie so gegengesetzt an unserer Wirklichkeit sind. Ich denke aber auch, dass es mit dieser Zeit zu tun hat, wo die Dunkelheit sich so krass und bedrohlich zeigt, in der Welt und auch in uns, dass wir mehr denn je verstehen, dass es echt darauf ankommt unsere Funktion ständig auszuüben. Weil wir bereit sind das Leid der Welt zu vergeben und die Blockaden vor der Liebe heilen zu lassen, fühlen wir, glaube ich, nicht nur unsere verborgenen Schuld und Angst sondern die der ganzen Welt. Weil so viele das aktuell (noch) nicht können oder wollen und wir doch verbunden sind. Das macht es auch so heftig. Und wenn ich nicht aufpasse gibt mir das Ego körperliche oder psychische Symptome oder spirituelles Versagen als Ursachen dieser Gefühlen, damit ich mich doch bitte schön weiterhin mit dem Körper identifiziere. Es erfordert konzentrierte Wachsamkeit und Verständnis von dem Heilungsprozess, dass die Dunkelheit nur eine dicke Wolke ist und nicht wirklich und ich es deshalb, wenn nötig, eine Weile aushalten kann.
Ganz liebe Grüße aus Hannover
Liebe Anneke, vielen Dank für deine so tiefen und ehrlichen Einblicke.
Mir fällt dazu ein, dass Kenneth Wapnick in einem seiner Bücher dazu schrieb, wenn wir im Ego sind, dann ist es immer zu 100% und ebenso ist es mit dem Heiligen Geist. Daher nimmt das Ego nicht ab, sondern nur die Zeit, die wir darin verbringen. Wählen wir es also, ist es mit all seinen Abgründen präsent, ganz gleich, wie oft schon und wie lang wir im heilen Geist ruhten und wie lange wir schon den Kurs praktizieren. Das hilft mir sehr, nicht zu verzweifeln, weil es bedeutet, dass ich nichts falsch mache, sondern eben “nur” wieder das Ego gewählt habe.
Ich erlebe es dennoch subjektiv auch so wie du, dass nach vielen Jahren mit dem Kurs die Egoherausforderungen heftiger werden. Ich glaube, es liegt daran, wie du auch sagst, dass sie uns bewusster werden, aber auch daran, dass der Kontrast größer wird zu den gleichzeitig auch immer tiefer werdenden Erfahrungen des Friedens. Und weiterhin bemerke ich, dass es durch immer radikalere und häufigere Anwendung des Kurses wirklich an die Grundfeste des Egos geht und dann bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Zugleich aber spüre ich eine immer festere und sicherere Basis, die mich da hindurch trägt.
Ich für mich glaube nicht, dass es sich auch in der Welt zuspitzt, die Probleme und Krisen sehen nur der Form nach zu verschiedenen Zeiten anders aus. Das sollte uns nicht täuschen und dazu verführen, aus einer Zeitspanne oder bestimmten Geschehnissen etwas Besonderes zu machen. Die Welt war schon immer eine Welt der Kriege, Spaltungen, Krankheiten und Katastrophen. Denn sie ist ja das Kind des Ego-Denksystem und genau wie es selbst ist auch die Welt immer zu 100% Ego. Ich kann nur aus dem Träumer mit dem Heiligen Geist friedvoll darauf schauen, um mich zu erinnern, dass der Weltentraum als Ganzes nicht wahr (oder wie du sagst, eine dunkle Wolke) ist und die Wahrheit Gottes unberührt davon blieb.
Liebe Grüße aus Weimar an dich, herzlich, Katja
Danke Katja.
Der Wahnsinn der Welt wird nicht heftiger aber sichtbarer und spürbarer. Wir sind offener und sensibler geworden, es kommt mehr Finternis ans Licht, individuell und auch in der Gesamtheit; mehr Mitmenschen spüren die Wirkung des Egodenksystems und sind bereit für ‘einen anderen Weg’. Was damit zu tun hat, dass der Kurs und “1000 andere Kurse” mehr und mehr praktiziert werden und mehr vergeben wurde/wird und ihre Wirkung zeigt sich dann natürlich auch: “Minds are joined.” Und so, glaube ich, dass insgesammt die verborgene Angst und Schuld fühlbarer werden, sie können nicht mehr so verborgen gehalten werden. Auch durch die Pandemie, die sich nunmal nicht mehr örtlich begrenzen lässt. Alle Dinge wirken zusammen zum Guten.
Liebe Anneke,
gerne können wir unsere beiden etwas unterschiedlichen Sichtweise so miteinander stehen lassen.
Einig sind wir uns im Wesentlichen: alles zu nutzen, um zu erwachen, statt uns weiter im Ego zu verlieren.
Salve Katja,
da geh ich mit, mich erinnert das ganze momentane Weltgeschehen an das Ende in dem Film Little Buddha, mit Keanu Reeves, wo das Egodenksystem nochmal richtig hochfährt, mit Legionen (Ego ist ja Legion, sprich viele) als Verführer, Teufel…doch es hat schon längst verloren. Denn es kann nur EINEN geben 😉. Und wenn man wirklich hinschaut, ist auch das, was wir fälschlich Leben nennen, ja nur der Tod, und der ist vergänglich!!! Leben IST EWIG!!! Ich bin nicht Lebensmüde, sondern Todesmüde!!!
Also meine Brüder im GEISTE
Alles LIEBE
ICH in Persona ein Hans, oder als Zahl 0815😉🤭
Lieber Hans, wunderbar ausgedrückt: Ich bin nicht lebensmüde, sondern todesmüde! Ich danke dir und liebe Grüße an dich, Katja