Ich fühle mich im Geist gerade sehr frei
von allen Anhaftungen,
wie etwas sein soll,
und was richtig ist
in dieser Welt,
obwohl ich ganz klar noch an ihr anhafte,
denn ich empfinde mich als Körper und Individuum.
Doch was für meinen Körper oder meine Psyche als Person
richtig oder falsch ist,
ist gerade völlig weggefallen und unerheblich.
Jetzt in dieser Phase, aus der ich schreibe.
Mein Geist ist weit, klar und jenseits von Kategorien.
Ich bin grundlos glücklich.
Ich bin nicht frei davon, wieder in Kategorien zurückzufallen,
aber das macht für diese Phase nichts.
Wenn es geschieht, ist es eine Chance der Erinnerung.
Es ist nun schon ein jahrelanger Prozess des Schwankens,
in dem ich alle Kategorien und deren Definitionen immer tiefer
in Theorie und Praxis in Frage stelle.
Alle Kategorien stehen in einem weltlichen Bezugsrahmen
und in einem Spannungsfeld zwischen zwei Polen:
Richtig oder Falsch,
Treue oder Untreue,
Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit,
Vertrauen oder Misstrauen.
Gesundheit oder Krankheit.
Das weltliche Leben so gestalten oder anders.
Sie führen alle zu Anhaftung, Verurteilung und Schmerz.
Ich muss meine inneren Grundpfeiler meines weltlichen Lebens loslassen,
wenn ich nicht mehr leiden will.
Also:
Wo endet und beginnt Treue, Ehrlichkeit, Vertrauen?
Wo endet und beginnt Gesundheit?
Wo endet und beginnt ein gutes weltliches Leben?
Es sind allein meine Definitionen und Wichtigkeiten,
die sich von Fall zu Fall verschieben,
da steht nichts wirklich fest.
Und ich merke auch, sie sind nicht erfüllbar,
weder von mir noch von anderen.
Warum fordere ich diese dennoch ein und meine sie zu brauchen?
Doch nur, weil ich dadurch Sicherheit für mich wähne.
Warum leide ich vermeintlich durch einen anderen?
Doch nur, weil ich an irgendeiner Definition eines Wertes festhalte.
Warum will ich einen anderen ganz für mich allein?
Doch nur, weil ich mich als mangelhaft erlebe.
Warum fühle ich mich so abhängig vom weltlichen Geschehen?
Doch nur, weil ich mich als ein Wesen dieser Welt ansehe.
Warum lasse ich mich von körperlichen Zuständen so bestimmen?
Doch nur, weil ich glaube, ein Körper zu sein.
Doch hinter allem steht nur eines:
weil ich Angst habe.
Weil ich Angst habe, dass etwas in der Welt geschieht,
was meinen Definitionen von “gut” und “richtig” zuwider läuft.
Diese Angst fällt schlagartig weg,
wenn ich die Kategorien nicht mehr nur in Frage stelle,
sondern sie komplett auflöse.
Wenn ich mich gar nicht mehr in ihnen bewege und definiere.
Dann gehe ich über sie hinaus.
Es geht nicht mehr um entweder – oder,
sondern um weder – noch.
Es geht um völlige Freiheit von Kategorien, Werten und Urteilen.
Die Anhaftungen und Definitionen völlig aufgeben,
wie etwas zu sein hat, wie etwas richtig ist,
das macht frei, leicht, friedvoll und liebend.
Dadurch wird sich auch zunehmend das Erleben
des Körper- und Person-Seins weiter auflösen,
denn nur die Anhaftungen an weltbezogenen Werte fesseln mich an diese.
Dahinter wird mein Träumer-Sein dieser Welt immer offensichtlicher,
und auch das Anhaften an diesem vergeht
zum Aufwachen auch daraus im Geist-Sein jenseits aller Formen.
Von wo “ich” nie fort war.
Vollkommener Friede.
Danke Katja, und ich dachte schon, ich hätte das geschrieben…
🥳
Lieber René, wer weiß… :-))) Ich freue mich, dass du dich darin wiederfindest. Liebe Grüße auf unserem gemeinsamen Weg
Liebe Katja, es freut mich sehr, daß Du “grundlos glücklich bist,” es freut mich, daß es Dich “Geistesfunken”gibt, bin so froh, zu sehen, was für eine tolle “Entwicklung”oder ein Erkenntnis-Prozeß wie Du es siehst, herrlich deinem Geist zu folgen, so ehrlich und sehr genau, bin begeistert, “Du gleichst dem “GEIST”den DU GEIST bergreifst” stimmt deshalb haargenau, weil Du erkannt hast, WER DU GEIST bist, kannst den Frieden sehen und die ewige Freude ist Dein,bist im Paradies einerlei was sonst noch so ist, weil Du weist, Du kannst “jederzeit”stets in der Erkenntnis des Friedens und Glücks sein.Lebst leicht und locker im Licht und “Himmel” alles “Andere” wird ganz spielerisch von “all-eine” getan, bist wertvoll im Licht und Schatten als DU GEIST SELBST, herzlichst Wolfgang Ps: gerade höre ich von irgendwo “John Lennon” singen ,Imagine passt genau :)))imagine theres no heaven,,,,all you Need is love yeahhhhhh,,,,,,,,,,,,,,,,,,,
Lieber Wolfgang, danke für deine lieben und fröhlichen Worte. Ich schwanke immer noch, bin nicht beständig in der Wahrnehmung des “grundlos glücklich”, aber es wird immer deutlicher, dass das Schwanken nicht nötig und Gott immer ist. Wir gehen alle diesen Weg und schön, dass wir einander hier begleiten. Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
Deinen Text habe ich mehrmals gelesen. Er ist in seiner Gesamtheit grandios, wie aus einem Stück. Einem besonderen Stück der Erfahrung, der Reflexion und der Einsicht. Diese Einsicht oder EINS-Sicht steht bereits außerhalb der weltlichen Definitionen.
Dieser Text führt mich vom Diesseits ins “Jenseits”, die immerwährende Einheit und Wahrheit.
Nochmals Danke für diese klaren und tiefen Einsichten.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ — Dschalal ad-Din al-Rumi
“Dort” sind wir zuhause, nie fort von dort.
Lieber Ulrich, es berührt mich, dass du dir Zeit und Ruhe nimmst, den Text in dir wirken zu lasse und eine Erfahrung damit machst.
Immer wieder spannend auch, dass andere Wege vom Selben zeugen. Ich danke dir für diese Ergänzungen.
Hallo IHR LIEBEN, empfinde auch so wie IHR kleine “Geistesfunken”, zu Dschalal-ad-Din Muhammad -ar-Rumi ,,,achte gut auf diesen Tag,”Jetzt-Hier”,denn DA ist DAS Leben-DU bist das, die Wahrheit des DA-SEINS, die Wonne des Wachsens, Herrlichkeit der Kraft ,das Gestern ist nichts als ein Traum und das Morgen nur eine Vision das Heute recht gelebt macht jedes Gestern zu einem Traum voller Glück und Morgen zu einer Vision der Hoffnung herzlichst Wolfgang2