EINHEIT, “wo” auch immer wir beginnen …

Wenn ein anderer nach Liebe ruft,
kann ich erst hilfreich sein,
wenn ich meinen eigenen Ruf nach Liebe beantwortet habe.

und

Ich kann nur meinen eigenen Ruf nach Liebe beantworten,
wenn ich den Ruf nach Liebe des anderen beantworte.

(Danke Tom, für den zweiten Teil. ?)

12 Gedanken zu „EINHEIT, “wo” auch immer wir beginnen …

    1. Ja, das stimmt, Tom.
      Was ich dabei für mich so wichtig zu verstehen finde, ist: wenn wir meinem, jemand brauche Hilfe und überlegen, was wir tun sollten, sind wir selbst im Ego, denn mit dem Heiligen Geist fließt einfach nur Liebe ohne jedes Zögern und Grübeln in eine Form der Handlung.

  1. Ja, schön gesagt. Und es geht wieder nur darum, geistig einen Schritt zurückzutreten, nicht wahr? Ken Wapnick, sagt, genau das sei die wahre Bedeutung davon, Jesus um Hilfe zu bitten. Und es ist auch gleichbedeutend damit, in den “Beobachter” zu gehen.

    Allerdings stellt sich mir grad diese Frage: ist das nicht eine Absage an Spontaneität? Ist es nicht umständlich und schwer zu realisieren, immer erst geistig einen Schritt zurückzutreten, bevor man reagiert oder etwas sagt?

    (Ein Freund von mir sagte mal: Spontaneität will gut überlegt sein 🙂 )

    1. Lieber Tom, ja, es geht da für mich um das Innehalten, das Zurücktreten, die Orientierung, in welcher Geisteshaltung ich gerade bin. Dieses innehaltende Zurücktreten ist bei mir oft in Alltagssituationen, die direkte Reaktionen und Aktionen fordern (Gespräche und Begegnungen sowie in Arbeitsprozessen) immer wieder nur eine Sekunde: ein Gedanke, ein inneres Bild, ein kleines inneres Stoppen und Wahrnehmen, wodurch ich automatisch die Einladung an meinen heilen Geist ausschicke, in mir und mit allem zu wirken. Dann greife ich nicht weiter ein, sondern lasse geschehen. Ich muss nicht erst 15 Minuten meditieren, damit der Heilige Geist in mir wirkt. Wenn ich die Zeit dazu habe, ist es natürlich wunderbar, sich auch auf diese Weise hinzugeben. Ich erlebe das Zurücktreten als eine Trainingssache (die im Übungsbuch eingeführt wird und nach der 365. Übung immer weiter fortsetzt wird), das mir dadurch immer öfter einfällt. Es ist möglich, mitten in einem Gespräch an das Licht im Gegenüber zu denken, während ich ihn ansehe und ihm zuhöre – sogar die ganze Zeit. Na, und still mit sich in der Straßenbahn, beim Autofahren, beim Gang von A nach B, beim Warten an der Supermarktkasse … ist es sowieso möglich. Das Ziel des Kurses ist es, immer beständiger zu werden und dafür braucht es im Alltag die Bereitschaft zu einem veränderten inneren Vorgehen. Daran kommen wir nicht vorbei. Denken tun wir doch eh die ganze Zeit, also üben wir, das Denken zu beobachten.
      Zum Thema Spontanität denke und erlebe ich folgendes: Einerseits fällt die eine Sekunde in Gesprächen nicht wirklich auf, andererseits kann es auch mal mehr als eine Sekunde sein und das entschleunigt alles sehr angenehm und bringt viel mehr Bewusstheit in das gesamte Geschehen, das jedem zu Gute kommt. Ich höre dann auch wirklich hin, was der andere sagt und gerade hinter seinen Worten braucht, ich habe so nicht schon während der Rede des anderen meine Gedanken dazu im Sinn, sondern lasse es aus mir fließen. Ich hetze dann nicht nur durch meine Arbeitsprozesse, sondern habe plötzlich Eingebungen, wie etwas viel angenehmer zu organisieren oder erledigen ist, es geht alles mit mehr Leichtigkeit.
      Ich würde auch zwischen “spontan” und “sofort” unterscheiden. “Sofort” reagieren wir in aller Regel aus dem Ego, denn es spricht immer zuerst laut Kurs. Also lasse ich es, wenn ich die Bewusstheit dazu gerade habe, lieber vorüberziehen in dieser einen Sekunde des Innehaltens. “Spontan” im Sinne von “ohne Grübeln” reagieren wir hingegen aus dem Heiligen Geist immer! Und mit dem Ego reagieren wir entweder grübelnd auch nicht spontan oder legen eben ohne Nachzudenken los, was nicht immer das Beste ist.
      Ich hatte bisher nie das Gefühl, dass durch mein Innehalten mir Spontanität verloren geht, sondern dass ich an Tiefe und Freude gewinne und wahre Begegnung stattfindet. Aber es stimmt auch, dass sich auch etwas äußerlich verändert: ich bemerke, dass ich aus dem heilen Geist weniger spreche, mehr friedvolle Stille erlebe, weil viel Überflüssiges und Probleme wegfallen, Gesprächspausen da sein dürfen, die genau das sind, was gerade nötig ist und die oft viel mehr sagen als alle Worte. Das ist zunächst sehr ungewohnt für mich gewesen, aber immer wieder erlebe ich, das es absolut stimmig ist.

  2. Guten Morgen, Katja und Tom!

    Euer kleiner Dialog am Anfang klang zunächst – also „spontan“ sozusagen – sehr rund für mich und dann kam: „aber mit dem Kurs ist dann doch irgendetwas fundamental anders“. Das hat nicht nur bei mir, sondern ja auch bei euch zu „Nach-Denken“ geführt, ihr habt den berühmten „Schritt zurück“ mitbetrachtet und daran erst hat sich dieses „Liebe ich mich, liebe ich dich und umgekehrt“ entfaltet, plötzlich klang es nicht mehr „rund“, sondern offen und war erst dann deswegen wirklich annehmbar.

    Ich glaube, dass im „grübelnden Denken“ lediglich eine Aktivität zu Tage kommt, mit der wir ständig beschäftigt sind, nämlich die, die GEEGNWART zu überbrücken und genau diesen „Schritt zurück“ nicht tun zu müssen. Es scheint „fruchtlos“ zu sein, hat aber eben diese „Frucht“: ich bleibe „rund“: im Kreis, den das Ego um meinen Geist zieht und ihn zum „Körperdenken“ erniedrigt. Wir grübeln also eigentlich (fast) ständig, um genau diese ÖFFNUNG zu vermeiden.

    Mit eurem Nach-Denken seid ihr aber ja gar nicht in ein solches Grübeln gekommen, sondern habt die ÖFFNUNG vorbereitet, eingeleitet. Und da es mir mit meinem Nach-Denken genau so ging, meine Gedanken dazu:

    Für alles, was ich mit dem Kursweg erlebt habe, ist der für mich stimmigste Begriff aus der Kursterminologie, der diesen mysteriösen „Schritt zurück“ beschreibt oder das „An-IHN-Abgeben“ dieser: „Die SÜHNE für mich annehmen“.
    Daran entfaltet sich für mich diese „Gleichzeitigkeit“ von „Liebe dich selbst“ und „Liebe den anderen, um dich selbst zu lieben“, weil ich es damit GEGENWÄRTIG verstehen kann und auch zusammenbringe mit dem Erleben des konkreten Kursweges.

    Diese „Gleichzeitigkeit“ ist die der EWIGKEIT, ist GEGENWART. Und da ich DIESE eben ständig mit meinem Denken „überbrücke“, um nicht „aus der Zeit zu fallen“, brauche ich SEINE HILFE. Der „Schritt zurück“, den ich also „zuerst“ machen muss, bevor ich „spontan“ i.S. von GEGENWÄRTIG sein kann, ist der, anzuerkennen, dass ich Hilfe nötig habe und aus „eigener Kraft“ mich aus meinem grundsätzlich grübelnden Denken nicht befreien kann: es will unaufhörlich weiter Grenzen ziehen.
    In der praktischen Umsetzung verkehrt sich scheinbar das „zuerst“: Jetzt muss ich „zuerst“ dem Bruder „vergeben“, bevor ich mir vergeben kann, was anders nicht möglich ist, weil, wie der Kurs sagt „deine Verwirrung darüber, was du BIST, viel zu groß ist“. Der Weg geht über die Zurücknahme meiner Projektionen im Bruder zu MIR zurück: in unsere gemeinsame GEGENWART.

    Es ist also wirklich etwas „ganz anders“ mit dem Kurs. Wir lassen zu, dass unsere Ego-Spontaneität genau an der Stelle GEÖFFNET wird, wo sie einen schönen runden Kreis um uns ziehen will. Dann gibt es für einen Moment ein „Zuerst“ und ein „Dann“ … und „dann“ ist die GEGENWART SELBST DA als die Hilfe, um die wir gebeten haben.

    In diesem „gleichzeitig“ Mich-und-den-anderen-Lieben habe ich „die SÜHNE angenommen“ und kann deswegen vollkommen auf „Gerechtigkeit“ verzichten: Ich habe mich mit dem FUNKEN der LIEBE im Anderen verbunden, und muss nicht mehr fragen, ob er für sich die SÜHNE ebenfalls schon angenommen hat oder nicht. Mein „Schritt zurück“, mein „IHM- Übergeben“ lässt es zu, dass ER diese BITTE in uns beiden hört und diese FUNKEN (sorrry!) über die Grenzen, die wir ihnen setzen miteinander zum LICHT verbindet. Das macht Vergeben „heilig“: heilsam, wunderwirkend, zeiteinsparend, versöhnend, angstlösend, Trennung aufhebend.

    Dieser Moment der Selbsterinnerung, wie Katja ihn so facettenreich beschrieben hat, ist für mich also inhaltlich die Erinnerung daran, dass ich die SÜHNE annehmen WILL. Für uns „beide“.

    herzlichen Gruß, wo sind denn die anderen?

    :~ ) Michael

    1. Lieber Michael, oh ja, gut beschrieben, wie das Ego uns mit seinem ständigen Gedankenstrom gefangen halten will. Es braucht den Moment der bewussten Unterbrechung, in die hinein etwas anderes fließt bzw. die etwas anderes hervorquellen lässt, das, was vom Egodenken überdeckt wird und wovon es partout ablenken will.
      Schön auch deine Beschreibung der Gleichzeitigkeit und dass wir UNS in der Reaktion auf den anderen und die ganze Welt (wieder)erkennen.
      Die anderen? Sind alle da, schau mal, wie es hier funkelt. Herzliche Grüße uns allen als EIN LICHT. ?

      1. Allerdins …. jetzt, wo du’s sagst … das funkelt grade ganz schön … 🙂
        Witzig, nicht? Der Egostrom unterbricht die GEGENWART und der HG unterbricht dann für uns diese Unterbrechung, macht in Summe Ununterbrochenheit. Man kann sich das Glück ausrechnen! :-);-):-)

  3. Ja, liebe Katja, das “geistig zurücktreten” kann in einer Sekunde geschehen. Es ist keine Vorbereitung und vor allem kein “darüber nachdenken” nötig. Das würde in der Tat die Spontaneität verhindern. So wie du es schön beschreibst, ist es ein plötzliches Umschalten des Denkens, ohne spezielle Denkinhalte.

  4. Wow, hier funkelt es aber 🙂

    Manchmal erlebe ich, wenn ich mich in einem Gespräch erinnere und zurücktrete, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen und ich bekomme dann gar nicht mehr so richtig mit, um welches Problem es jetzt genau geht, sondern die Wahrnehmung ändert sich. Da geht’s dann gar nicht um konkrete Problemlösung.
    Und wenn wir unseren Geist öffnen, dann helfen wir vielleicht jemandem der gerade zuschlagen oder sonst was machen will, er merkt etwas und hält plötzlich inne und wir waren dort hilfreich.
    Danke.

    1. Ja, liebe Bettina, ich erlebe es auch so, dass sich mein Fokus dann völlig ändert und ich vor allem die Gemeinsamkeiten sehe und wo es überall von Verbindung spricht. Jedes Mal, wenn einer von uns in der Luebe ruht, ist allen geholfen worden, ohne dass es augenscheinlich oder auf ganz bestimmte Weise geschehen muss. Wir können uns da total zurücklehnen und vertrauen und sind nur achtsam auf unsere inneren Prozesse. ?

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