Die anderen sind auch alle ich

Wenn ich mich “nur” als einen Menschen sehe, der allem in der Welt schutzlos und ungewollt ausgeliefert ist, ist es aussichtslos und einzig zum Verzweifeln. Ich bin ständig über vieles in der Welt und was andere Menschen sagen und tun, entsetzt, enttäuscht, genervt, verletzt und und und. Sobald ich mich über andere aufrege, ich meine, sie sollten sich ändern, sie wären nicht bereit, nach innen zu schauen, etwas zu verstehen oder sie lehren das Falsche, glaube ich:
Ich habe nichts damit zu tun. Ich bin ein von ihnen getrenntes Einzelwesen. Sie haben ebenso wie ich ihr Eigenleben, für das sie ganz allein verantwortlich sind.

Sobald ich so empfinde und denke, bin ich im Ego. Und das fühlt sich furchtbar, einsam und ausgeliefert an. Ich bin im Glauben an die Trennung und an separate Formen. Ich bin regelrecht ent-geist-ert und zu einer Körperform geworden. Ich habe vergessen, dass ich einzig Geist bin. Daher ist das einzige, was mir wirklich hilft, mir wieder des EINEN Geistes bewusst zu werden.

Das bedeutet für mich, zum Beenden meiner Ego-Reaktionen, immer wieder darauf zurückzukommen, dass ich der Träumer-Geist der ganzen Welt bin. Der ganzen Welt! Also auch der Menschen, die die Ansichten nicht teilen, die die Traumfigur hat, mit der ich identifiziert bin. Ich habe all diese Traum-Menschen, die aggressiv, beleidigend, mordend und und und sind, selbst gemacht. Nur ich! Ich bin in der Träumer, der sich all diese Menschen als Traumfiguren inklusive “meiner” ausdenkt.

Es geht daher für mich an diesem Punkt nicht darum, dass eine Traumfigur eine andere Traumfigur von etwas überzeugt oder über sie entsetzt ist, sondern zu begreifen und sich dem immer mehr anzunähern, dass ich als Träumer all das, all diese Facetten des Traumes, selbst bin. Sie sind in mir selbst. Ich bin sie alle. Denn sie sind alle aus mir, in mir, von mir, vom meinem Träumer-Geist gemacht. So wie in einem, nächtlichen Traum auch alles von mir und einzig in mir ist.
Ich kann niemand anderes dafür anschuldigen. Und schon gar nicht eine “andere” Traumfigur dafür, was sie denkt und wie sie handelt. Denn ich lasse sie so denken und handeln.

Also kehre ich still in meinen TräumerSein zurück, schaue ruhig auf alles und übernehme für alles im Traum die 100prozentige Verantwortung.
Und damit ist nicht Schuld gemeint, sondern gerade die Aufhebung aller Schuld und Projektion.

Es gibt nichts, was außerhalb und getrennt von mir ist und ein Eigenleben hat. Ich habe auch das Universum, die Erdgeschichte, alle Naturkatastrophen, die Klimaveränderungen, jeden Virenstamm und seine Mutationen, jede Angst, alle körperlichen Veränderungen und und und erfunden. Auch nicht das, worüber ich mich freue, was mich berührt und mir hilft, ist außerhalb von mir. Auch nicht das Buch “Ein Kurs in Wundern” oder die Gestalt Jesus. Sie sind lediglich meine eigen geschaffenen Traum-Formen in meinem Träumer-Geist, die ich nutzen kann, um mich an die Wahrheit zu erinnern oder im Ego gefangen zu bleiben – wie alles und jeden in der Traumwelt.

Alles ist ohne Ausnahme in mir selbst. Alles ist mein Traum und er hat die Wahrheit nicht zerstört. Wo bleiben da noch Angst, Schuld und Unfrieden? Es geschieht nur noch ein friedliches Aufwachen aus meinem Traum.

Ein Aufwachen aus dem Träumer-Sein.

Ein Wiedererkennen der ewigen Wahrheit des Wachseins.

Liebe ohne Form und Gegenteil.

24 Gedanken zu „Die anderen sind auch alle ich

  1. Das dachte ich auch liebe Katja.
    Wieso hat Jesus denn gesagt es sei die Projektion der anderen gewesen die ihn gekreuzigt haben.
    Es war doch seine Projektion
    Da verstehe ich etwas falsch

  2. Das mit der Projektion ist mir noch etwas unklar.
    Ich dachte alles was mir widerfährt in dieser vermeintlichen Welt ist immer nur eine Projektion von mir .War es bei Jesus nicht so oder wieso schreibt er:
    Ich habe mich entschlossen aufzuzeigen – um Euret- und um meinetwillen -, dass der ungeheuerlichste Angriff, wie das Ego ihn beurteilt, keine Rolle spielt. Wie die Welt diese Dinge beurteilt – nicht aber wie Gott sie kennt -, wurde ich verraten, verlassen, geschlagen, geschunden und schliesslich getötet. Es war klar, dass dies nur wegen der Projektion anderer auf mich geschah, da ich niemandem geschadet und viele geheilt hatte.
    Hier hat er es gesagt…

    1. Liebe Rebecca, es gibt für mich zwei Ebenen der Projektion. Die erste ist die, wie du ganz richtig schreibst, dass ich alles, den gesamten Traum, alle Menschen einschließlich Jesus aus Angst und Schuld vor Gott projiziere als meinen einen Traum. Die sozusagen zweite Ebene geschieht dann innerhalb des Traumes. Um mich vermeintlich noch weiter von der Schuld zu entfernen, schiebe ich die Schuld hier als Traumfigur, für die ich mich nun halte, auf andere Traumfiguren. Und hier lasse ich auch andere Personen die Schuld weiter auf jeweils andere Traumfiguren projizieren, eben z. B. auf Jesus. Damit zeige ich mir selbst auf, welch furchtbare Folgen Schuld und Projektion haben, nämlich Glaube an Vereinzelung, Trennung, Angriff und Abwehr der Liebe, Abwehr von GOTT.
      Mit Jesus Worten erinnere ich mich nun selbst an meine ursprüngliche Projektion der Welt und an den Ausweg aus dem Traum. Ich beginne als scheinbares Einzelwesen innerhalb des Traumes anderen Einzelwesen nicht mehr Schuld zuzuweisen, sondern statt Angst in meinem Geist Liebe zu wählen und “anderen” mit Liebe zu begegnen. Dann führt der Weg weiter, zu verstehen, dass ich alle bin, wie im Beitrag oben beschrieben.
      Dabei ist es eigentlich paradox, was ich in meinem Beitrag beschrieben habe, mit euch zu teilen, wenn es nicht paradoxerweise jeder für sich sagen könnte, was ich von mir berichte, wobei es nicht viele gibt, sondern nur EINEN.
      In deiner Frage schwingt für mich mit, dass du Jesus für eigenständig hältst und genau das ist er nicht. Er ist von dir gemacht und symbolisiert deine Wahrheit im Traum, die aber auch von deinem Ego missverstanden werden kann.
      Kannst du diese Erläuterung nachvollziehen? Liebe Grüße an dich

  3. Liebe Katja,
    ein “traumhafter” Text. Mich hat aktuell im Besonderen dein Vergleich mit dem nächtlichen Traum berührt oder besser gesagt, einen weiteren Balken aus meinem Auge entfernt.
    Es ist tatsächlich mit dem Verstand NICHT zu begreifen, dass mein Träumergeist verantwortlich sein sollte für all das (Elend), was in der Welt geschieht. Das scheint unmöglich; es scheint so….
    Aber mit meinem nächtlichen Traum verhält es sich – jetzt nachvollziehbar – genauso; tatsächlich erscheinen mir alle Figuren, auch ich, in meinem Traum; und zwar NUR mir.
    Ich hatte einmal für mich selbst geschrieben, vielleicht hatte ich es auch aus deinem “wunderbaren” Buch, was in etwa so klingt:
    Ich liege nachts schweißgebadet im Bett, fühle all die Schmerzen und Ungerechtigkeiten und gerate in Panik. Bis mich eine sanfte Stimme weckt (Gott) und mir sagt: “Kind, alles ist gut, ICH bin bei dir. Du hast nur geträumt.”
    Und diese Stimme ist nicht verantwortlich für meinen Traum, sie interessiert sich gar nicht für meinen Traum, denn: Sie hat diesen Traum nicht gemacht.
    Sie weiß nur, DASS ich geträumt habe, aber nicht WAS ich geträumt habe.
    Somit liegt die Verantwortung für meinen Traum bei mir selbst.
    Erschreckend und erlösend zugleich.

    1. Lieber Ulrich, das erlebe ich auch immer wieder auf meinem Kursweg, dass ich plötzlich etwas noch besser, anders oder tiefer verstehe, selbst wenn ich mich vorher mit demselben schon beschäftigte. Deshalb bleibt es immer interessant und weiterführend mit dem Kurs. Wie schön, dass du das auch so erlebst und wieder ein Balken mehr fort ist.
      So wie du es beschrieben und zusammengefasst hast, verstehe ich es auch. Der Vergleich mit dem nächtlichen Traum lässt es uns erahnen. Ohne diesen hätten wir wohl kaum eine Chance, es aus der Position zu verstehen, in der wir uns scheinbar gerade befinden. Entscheidend ist für mich immer wieder, mir klar zu machen, dass nicht ich als Person Katja die Welt träume, sondern ich als der Träumer. Das ist schon eine andere Identifikation, die dann schließlich in der Identifikation mit dem wahren Sein Gottes mündet.
      Liebe Grüße an dich

  4. Danke Katja
    Ich weiss dass Jesus nur eine Krücke ist und doch gibt es das Buch KI W dass wir alle lesen und ein wenig verstehen wollen.Die Projektion der Anderen in Bezug auf die Kreuzigung hat mich einfach verwirrt im Buch.Jeder träumt ja seinen Traum…da träumte Jesus auch seinen.Er soll uns ja vorausgegangen sein und ist erwacht.
    Lg

    1. Liebe Rebecca, genau das ist der Knackpunkt für mich: es gibt nicht Viele, die träumen und nicht viele Träumer. Es gibt nur einen Träumer und einen Traum. Nicht Rebecca, Katja und Jesus träumen oder erwachen. Sie sind alles Traumfiguren des einen Träumers, der es so aussehen lässt wie Viele und er lässt sie die Dinge erleben, die sie erleben. Er träumt auch einen Jesus, der dem Träumer den Ausweg aufzeigt. Da ist kein Einzelner uns Einzelnen vorausgegangen. Der Ego-Anteil des Träumers stiftet diese Verwirrung der Vielen. Und daher ist es schwierig und paradox und wird immer schief, wenn wir uns über den Träumer auf der Ebene der Vielen unterhalten. Denn jeder kann hier sagen: Das Ich hinter meiner Traumfigur ist der eine Träumer von uns allen. Und doch ist es nur ein Träumer. Mir hilft immer der Vergleich des nächtlichen Traumes. Da sind alle von mir geträumt. Da träumen nicht viele.

      Ich erlebe es als ein sehr herausforderndes Umdenken mit dem Kurs, der auf verschiedene Stadien unseres Denkens und uns Entwickelns eingeht, um uns abzuholen und weiterzuführen. Das ist toll, kann aber auch zusätzlich verwirren, weil es dadurch Widersprüche zu geben scheint.
      Liebe Rebecca, ich hoffe, ich habe nicht weiter zu deiner Verwirrung beigetragen und bin sicher, dass du für dich auf deine Weise Klarheit findest. Wenn du magst, können wir auch gerne telefonieren, vielleicht ist es im direkten Gespräch noch besser zu klären, was wir beide jeweils meinen.
      Sei lieb gegrüßt, Katja

  5. Liebe Katja
    Ich weiss was Du meinst,deshalb sollen wir nicht zu sehr beim theoretischen Teil hängen bleiben.Mein Egogeist verwirrt es.
    Das Übungsbuch reicht .😊😊

  6. Liebe Katja,

    in den vielen Kursen, die ich bei Margarethe besucht habe und aus den vielen Büchern von Ken Wapnick, die ich gelesen habe, habe ich immer nur folgendes erfahren.
    Ja, ich bin verantwortlich für alle meine Reaktionen auf das, was im Außen geschieht,
    aber nicht verantwortlich für alle ,,Taten”
    der ganzen Menschheit und der Tierwelt.

    Dann habe ich bei Wapnick/Margarethe gelernt, dass ich so eine Art ,,Splitter” oder ,,Unterentscheider” dieses großen Träumers bin und somit auch entscheide, wann ich den Schlußfilm für mich wähle.
    Ich entscheide auch nicht für dich im Geist, wann du wählen sollst, den Schlussfilm zu gucken und zu erwachen.
    Dafür hast doch du als Entscheider (Splitter)
    die alleinige Verantwortung.

    Auf der Ebene 1 kann ich das theoretisch nachvollziehen, was du schreibst. Aber auf Ebene 2, wo ich meine zu sein, eben nicht.
    Also, wenn ich das nicht dutzende Male gehört hätte in den Seminaren (gerade bei Margarethe) dass ich NUR verantwortlich bin für ,,meine Reaktionen” auf z B. meine Nachbarn, aber nicht auch noch für all’ ihre Taten etc. Vorallem dann, wenn sie mich nicht aufregen und ich in Frieden mit dem HEILIGEN GEIST bleiben kann. Wo liegt der Knoten in mir? Was verstehe ich da falsch?Und wieso sind die Aussagen von Ken Wapnick so anders als deine in diesem einen Punkt?
    Danke für deine Rückantwort!

    Liebe Grüße
    Heinz

    1. Lieber Heinz,
      du weißt ja, dass ich auch ein großer Wapnick- und Margarethe-Fan bin. Und ich stimme deiner eigenen Antwort auf deine Frage zu: auf Ebene 2, wo ich meine zu sein, ein Einzelwesen, beobachte ich nur all meine Reaktionen auf die Welt und wähle, in Frieden zu bleiben. Da hat man schon echt genug und ständig zu tun. Das war jetzt jahrelang meine Praxis und sie bleibt weiter gültig und hat mich große Schritte machen lassen.
      Dennoch bleibe ich bei dieser Praxis in dem Glauben, ein Einzelwesen zu sein, nun halt ein hin und wieder friedvolleres. Das ist schon sehr schön, aber ich sehe mich immer noch als getrennt und andere als unabhängig von mir.
      Seit geraumer Zeit merke ich daher, dass ich nicht wirklich weiter komme, wenn ich nicht immer mehr beginne, mich auch mit Ebene 1 auseinanderzusetzen und sie mit in meine Praxis einzubeziehen. Und auf dieser Ebene 1 ist es ein einziger Träumer, der alles träumt und somit für alles verantwortlich ist (wie in einem nächtlichen Traum auch). Das kannst du theoretisch auch nachvollziehen, schriebst du.
      Für mich geht es darum, dies auch in die Praxis umzusetzen, also immer mehr meine Identifikation mit meiner vereinzelten Traumfigur aufzugeben und zu begreifen, dass ich ein Geist bin, der alles träumt und nicht nur die eine Figur. Es kann nicht wirklich Fragmente geben, Geist ist unteilbar. Es sieht im Traum nur so aus, es scheint so. Das ist der große Ego-Trick! Und genau da beginnen wir natürlich mit der inneren Arbeit, ja, da holt uns der Kurs ab, aber er führt uns weiter, immer weiter…
      Er will uns nicht auf der Stufe der scheinbaren Individualität und des Fragment-Seins stehen lassen. Ja, lange halten wir uns da auf, auch in der Kursarbeit, weil es enorm ist, auch nur erstmal den Gedanken zuzulassen, kein Individuum zu sein. Wir machen also Schritt um Schritt. Werden erstmal ein friedvolleres, bewussteres Individuum. Doch dann geht es weiter, jetzt haben wir schon gut verstanden, dass es immer nur unser eigener Geist ist, der uns bestimmt und sich niemand anderes dafür ändern muss. Das ist schon eine riesige Erfahrung, für mich war das ein Durchbruch und dafür war es auch noch richtig, von scheinbar anderen, die unabhängig von mir sind, auszugehen. Es ist ein sehr sehr wichtiger Zwischenschritt.
      Denn nun, von der Erfahrung, dass nur mein Geist entscheidend ist und dies mir inneren Frieden schenkt, ist der Schritt zu noch umfassenderen Sichtweisen auch nicht mehr ganz so groß wie zu Beginn unserer Kurs-Reise. Das ist das so liebevolle am Kurs. Behutsam, ohne Angst, freiwillig und in meinem eigenen Tempo, sonst wäre es nicht Liebe, die mich zu sich selbst zurückführt.

      Nun auch die 1. Ebene eindeutiger einzubeziehen darf natürlich nicht nur ein Lippenbekenntnis und ein Zudecken des Ego sein, so nach dem Motto: “Ist ja eh alles nur eine Illusion.” Nein, die Grausamkeit und Ausweglosigkeit des Egos muss zutiefst erfahren und verstanden werden, darüber darf man keinesfalls hinwegspringen, wozu wir aber alle gerne neigen, weil es wirklich hart ist, sich dem zu stellen. Deshalb rufen der Kurs, Wapnick und Margarethe immer wieder dazu auf, ganz richtig und wichtig auch in meinem Verständnis. Und tun wir dies, steigen wir immer wieder ehrlich beobachtend mit dem Licht unseres heilen Geistes in den Abgrund des Ego, ist meine Erfahrung, dass wir nur bei gleichzeitiger Einbeziehung der 1.Ebene an die wirkliche Lösung gelangen.
      So erlebe ich es gerade und ich spüre, wie es in mir große weitere Schritte auslöst, die mich noch viel freier machen und wirklich von Investitionen in Trennung und in die Welt lösen.
      Es geht dabei nicht um Schuld, sondern dass mir vollkommen klar dadurch wird, dass ich niemanden Schuld geben kann und ich selbst auch nicht schuldig bin, alle Personen existieren ja gar nicht wirklich, sondern ich träume nur komplett alles. Es ist alles in mir als träumender Geist. Jegliche weltliche Trennung ist dadurch aufgehoben. Ich bin als Träumer alles. Daran ist nichts Schlimmes, ich muss nur aufwachen. Nichts, rein gar nichts muss dazu in der Traum-Welt getan oder in ihr verändert werden. Ich ruhe schlafend in Gott, ich ruhe in Liebe. Es geht nur darum, den Traum zu beenden.
      Und so gibt es nicht wirklich viele, die den Traum beenden müssen, sondern nur einen Träumer.

      Wenn ich hier von “ich” spreche, ist das schnell missverständlich, denn ich meine damit nicht meine Person. Ich meine den einen Träumer. Doch die Verständnisschwiergkeit ist hier auf der Ebene der scheinbar Vielen, auf der wir zwei uns gerade unterhalten, dass jeder “ich” sagen kann. Im Grunde unterhält sich aber in diesem Weltentraum der eine Träumer über die scheinbaren vielen Ich-Traumfiguren mit sich selbst. Wer lässt in einem Traum alle Figuren agieren? Immer nur der eine Träumer.
      Hinter jedem, hinter dem ganzen Traum ist immer nur das EINE Ich – der schlafende SOHN GOTTES, mit dem meiner Meinung nach die Identifikation wieder eingegangen werden muss. Er erkennt sich quasi wieder selbst und verliert sich nicht mehr in der Welt als eine Figur. So wird über die Loslösung von der Individualität der Übergang zum wahren wachen EINSSEIN möglich.
      Kannst du meine Erläuterungen nachvollziehen?
      Sei ganz herzlich gegrüßt, Katja

  7. Liebe Katja,

    erst einmal herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!

    Es hat mich beeindruckt und richtig gefreut!

    Ich habe ein paar Tage über deinen Beitrag kontempliert und auch noch einmal in Ken Wapnicks letzen Brief gelesen, den er mir vor seinem Tod geschickt hat.

    Ich zitiere zu unseremThema daraus nur einen Satz:

    ,,… this doesn’t mean that you are responsible for what happens, or what other people do, but it does mean that you are responsible for your reaction to it.”

    Daran habe ich mich bis heute gehalten.

    Da ich immer noch auf dieser Stufe stehe und auf dieser Ebene II übe,
    bleibe ich erst einmal bei dem, was Ken mir beigebracht hat.

    Das soll deinen Beitrag nicht schmälern oder abwerten, denn ich schätze dich und deine Ausführungen genauso sehr.

    Ehrlich gesagt, bin ich momentan auch nur in der Lage Ebene II zu verstehen.

    An die schwer fassbare und total abstrakte Ebene I komme ich auch nach langen Jahren Übungspraxis nicht heran.

    Ein spannendes Thema.

    In meinen ersten 5 Briefen an Ken ging es ausschließlich um den Entscheider und dann hat er mir irgendwann humorvoll geantwortet:

    ,,Vergessen Sie ihn, weil Sie er s i n d.”

    Sie brauchen nur zu üben auf ihr Ego zu schauen. Wenn Sie das ohne Urteil machen können, sind sie schon mit Jesus, ob Sie es erkennen oder nicht.
    Und nochmals: machen Sie sich keine Sorgen über Jesus oder den Entscheider,
    sie werden für sich sorgen, wenn Sie das Üben beibehalten.”

    Ich lasse das alles so stehen und übe weiter 🙂
    Ganz liebe Grüße von mir,

    Heinz

    1. Lieber Heinz, das freut mich, dass du meine Ausführungen so tief betrachtet hast in dir und dich hier so ehrlich zeigst und uns an Wapnicks Worten an dich teilhaben lässt. Wie gesagt, ich gehe ganz mit ihm und dir mit.
      Und daran anschließend gibt es auch in Wapnicks Büchern und im Kurs selbst viele Hinweise auf die erweiterte Sichtweise, die ich für mich inzwischen so hilfreich finde. Natürlich muss es das nicht für dich sein.

      Da gibt es zum Beispiel die Stellen im Kurs,
      “Du bist der Träumer der Welt der Träume.” (T-27.VII.13:1-3 / S. 586) und
      “Denn du würdest gar nicht auf Figuren reagieren in einem Traum, von dem du wüsstest, dass du ihn träumst. Lass sie so hasserfüllt und so bösartig sein, wie sie nur wollen, sie können keine Wirkung auf dich haben, es sei den du versäumtest zu begreifen, dass es dein Traum ist.” (T-27.VIII.10 / S. 590) und
      “Wer reagiert auf Traumfiguren, wenn er sie nicht so sieht, als seien sie wirklich? In dem Moment, in dem er sie als das sieht, was sie sind, haben sie keine Wirkungen mehr auf ihn, weil er versteht, dass er ihnen ihre Wirkungen gegeben hat, indem er sie verursachte und wirklich erscheinen ließ.” (T-27.VIII.4:4-5 / S. 588)
      Auch Wapnick hat immer wieder mal die Ebene 1 angeführt, dass es nicht wirklich andere gibt und Jesus wie wir alle nur ein Symbol eines träumenden Geistes ist.
      Zum Beispiel in seinem Buch “Die Botschaft von Ein Kurs in Wundern” auf Seite 470: “….. sei daran erinnert, dass Jesus und der HEILIGE GEIST im Kurs mit Absicht dualistisch behandelt werden. Nur mit Hilfe einer solchen Symbolik und Terminologie können Schüler von Ein Kurs in Wundern – die sich so sehr mit dem Körper und der Vorstellung eines dualistischen Selbst identifizieren – durch das Symbol zur Wahrheit des wirklichen und nichtdualen SELBST geführt werden, das jenseits davon liegt.”
      Oder in “The Timeless Journey” von Wapnick (dieses Zitat als deutsche Übersetzung auf Facebook gefunden):
      “Gott ins Spiel zu bringen bedeutet, dass ich zu meinem Geist zurückkehren muss, denn dort befindet sich die Erinnerung an Gott. Aber das Ego-Denksystem ist narrensicher (T-5.VI.10:6). Hier kann man nicht entkommen. Das ist der Grund, warum sich die Menschen am Ende so hoffnungslos fühlen. Das ist der Grund, warum sich die Leute mit diesem Kurs so hoffnungslos fühlen. Weil sie auf der Ebene des Körpers als Person daran arbeiten, und das wird nie funktionieren, weil das nur die Idee verstärkt, dass sie getrennt sind. Wenn sie getrennt sind, sind sie schuldig. Wenn sie schuldig sind, verdienen sie es, angegriffen und bestraft zu werden. Und dann fürchtet man die Bestrafung.“
      Oder in “Der geheime Traum” von Wapnick (Zitat als deutsche Übersetzung auf Facebook gefunden):
      “Wenn ich zu dem zurückkehre, was Jesus “den geheimen Traum” nennt, erkenne ich, dass es nur einen Geist gibt, also kann ich niemandem mehr die Schuld geben. Die Schuld ist zu diesem Zeitpunkt überwältigend, weil ich jetzt der ursprüngliche „böse Täter“ werde. Es wird buchstäblich unmöglich, jemand anderem die Schuld zu geben, weil es sonst niemanden gibt.
      Jetzt liegt alles an mir.
      Ich bin derjenige, der Gott zerstört hat.
      Ich bin derjenige, der seine Rolle an sich gerissen hat.
      Ich bin derjenige, der Gottes Kraft gestohlen hat.
      Ich bin derjenige, der die Liebe und die Einheit des Himmels zerstört hat.
      Ich habe das gemacht.
      Und die Schuld daran ist so enorm, dass ich mir eine Welt von „anderen Menschen“ ausdenken muss, damit ich „jemand anderem“ die Schuld geben kann, anstatt mich dieser schrecklichen Verantwortung zu stellen.
      Dies ist die „Intensität“, von der Jesus spricht, aber nur sehr wenige haben es jemals gewagt, sich so tief zu wagen. Aber ich kann Ihnen garantieren – damit haben wir es zu tun.
      Alle trivialen Dinge, an denen ich mich in meinem täglichen Leben schuldig fühle, sind nur Fragmente dieses überwältigenden Gefühls des Selbsthasses, das Schuld ist.
      Wie Jesus uns sagt:
      Die Akzeptanz der Schuld in den Geist des Sohnes Gottes war der Beginn der Trennung, da die Annahme der Sühne ihr Ende ist. (T-13.I.2)
      Aber es gibt Hoffnung:
      Wenn du die Sühne für dich selbst akzeptiert hast, erkennst du, dass der Sohn Gottes keine Schuld hat. Und nur wenn du ihn als schuldlos ansiehst, kannst du seine Einheit verstehen. (T-13.1.6)
      Wenn ich hier mit dir rede, rede ich wirklich nur mit mir.
      Wenn du mir eine Frage stellst, stellst du sie dir selbst.
      Genau wie die Charaktere in einem Traum alle wirklich im Geiste des Träumers sind, ist dies nicht anders…”

      Lieber Heinz, über viele solcher Aussagen von Wapnick und Kursstellen und Gespräche mit meinem Partner Tom habe ich mich da herangearbeitet, es erst nur sehr abstrakt verstehen können, doch nach und nach kann ich es in meine Praxis einbeziehen. Selbstehrlichkeit, was uns wirklich gerade hilft und die ich bei dir sehr spüre, bleibt unser bester Wegbegleiter. Und so verwenden wir zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Werkzeuge auf unseren Wegen. Mal beobachte ich nur meine Reaktion auf andere und komme in den Frieden, mal begreife ich mich als alle und komme in den Frieden. Das Wesentliche ist, in den Geistesfrieden zu kommen und den Glauben an Schuld aufzuheben.
      Sei ganz herzlich gegrüßt

      1. Liebe Katja,

        einen lieben Dank für deine erneut ausführliche Antwort auf meinen letzten Beitrag!

        Meine Reaktion war überraschend eindrücklich und schön.

        Nach dem lesen fühlte ich mich wie über dem Schlachfeld und beobachtete das Geschiebene von uns beiden mit einer leisen Freude, die lang andauerte.
        Sanftes Lächeln 🙂 begleitete diese Freude.

        Herzlichen Dank für unsere kleine ,,Schreibepisode!”

        Sei lieb gegrüßt,

        Heinz

  8. Hallo Katja!
    Ich habe Deinen Beitrag über google gefunden und habe irgendwie danach gesucht 😉
    Den Kurs kenne ich zwar schon fast 10 Jahre lang,aber ich habe eigentlich bis vor Kurzem nie wirklich etwas davon verstanden,weil ich auch versucht habe,ihn als scheinbare Traumfigur zu verstehen.
    Aber dann gab es vor ein paar Monaten ein Erlebnis,das so schlimm für mich war,dass sich auf einmal viel bei mir verändert hat.Ich konnte einfach nicht mehr…Seitdem verstehe ich immer mehr,dass ich das hier alles selbst gewählt habe und irgendwelche Traumfiguren gegen meine aufhetze,damit die dann eben die Bösen sind… Seitdem habe ich starke innere Konflikte,weil es jetzt anscheinend um’s Eingemachte geht.Das ist einfach nur unerträglich.Ständig frage ich mich,was eigentlich nicht mit mir stimmt,weil ich das Egodenksystem immer noch oft wähle und diese ständigen Beschuldigungen einfach nicht aufhören.Ein Teil von mir will das und ein Teil von mir nicht.
    Es gab aber auch viele Momente in letzter Zeit,in denen ich mich so frei und glücklich gefühlt und dann auch erlebt habe,dass es überhaupt keine Trennung von Gott und keine Schuld geben kann.Sonst würde ich die Liebe Gottes ja gar nicht in meinem Geist fühlen,wenn ich Gott wirklich irgendwie zerstört hätte.Trotzdem hören die Schuldzuweisungen in Bezug auf die “anderen” nicht auf und ich fühle mich ständig so allein.
    Ich hab keine Ahnung,was ich da jetzt machen kann.Ken Wapnick sagte mal,man soll sich einfach nur selbst dabei beobachten und verstehen,warum man das alles macht,ohne sich dafür zu verurteilen,wenn man irgendwie so gar nichts unter Kontrolle hat.Aber selbst das funktioniert bei mir im Moment nicht.
    Kennst Du das auch?Die Frage stelle ich mir ja jetzt im Prinzip auch selbst,aber ich bin so überfordert,dass ich in meinem Geist gar nicht auf eine Lösung komme.Klar weiß ich,dass ich mich anders entscheiden kann,damit ich innerlich im Frieden bin,aber es funktioniert im Moment nicht so wirklich und das macht mich richtig verzweifelt.Dieses hin und her ist einfach anstrengend und überwältigend.Ich verstehe es einfach nicht,warum ich nicht damit aufhören kann,wenn ich doch eigentlich weiß,dass es keinen Grund für Schuld gibt.Vielleicht hast Du ja einen Tipp für mich.
    Liebe Grüße
    Verena

  9. Liebe Verena, ganz tiefen Dank an dich, dass du dich hier so zeigst, mit all deiner Verzweiflung und auch mit der klaren Erfahrung der Liebe Gottes . Das ist wunderbar und genau richtig. Es ist gaaaaanz normal auf dem Kursweg, was du gerade erlebst. Ich kennen das auch und auch viele Kursschüler haben mir schon davon berichtet. Und auch im Kurs steht, dass sich gefühlt der Konflikt in unserem Geist zwischen Ego und heilem Geist immer mehr zuspitzen wird, je ehrlicher bewusster und bereiter wir den Kursweg anwenden und dem Ego wirklich auf den Pelz rücken. Ja, es geht ans Eingemachte, wie du schriebst, und das muss es.

    Diese Erfahrung der scheinbaren Zuspitzung entsteht dadurch, dass wir das Ego immer mehr offenlegen, es nicht mehr unterdrücken und beschönigen. Es war schon immer so grausam, doch jetzt erkennen wir es immer deutlicher und lassen es zu. Und das ist absolut nötig, um über es hinauszugelangen.
    Wir müssen erst begreifen, wie grausam es ist und in wieviel verschiedenen Facetten es uns immer wieder verführt und wie sehr wir an ihm kleben – da ist ein Sekundenkleber nichts dagegen. Erst dann werden wir wirklich irgendwann (und das kann jeder Augenblick sein) ihm nie mehr Glauben zu schenken.
    Das bedeutet aber auch, dass dann der Traum und das Individuum-Sein vorbei sind. Das muss uns auch sehr bewusst sein: es ist das totale Aufgeben der Individualität!
    Und wenn ich sage “Jou, das will ich!”, dann habe ich bei mir festgestellt, dass es oft doch noch nur ein Lippenbekenntnis ist und mich eine enorme Angst packt, wenn ich es mir nur irgendwie vorzustellen und zu ahnen wage, was nicht vorstellbar ist: eben kein Ich mehr und keine Welt mehr. An dieser Angst erkenne ich meine unglaublich tiefe Identifikation mit dem Egodenken. Es lässt jetzt zwar schon für die Traumfigur Katja mehr Friedenserlebnisse zu, weil in meinem/dem Träumergeist etwas am Kursweg dran bleibt, egal, was da komme, aber mein/der Träumergeist ist noch nicht vollkommen frei von Angst und bereit für diesen letzten Schritt. Unsere Investition ins Egodenken (die des Entscheiders im Träumergeist) ist wirklich enorm und wir gelangen immer tiefer an seine eigentliche Wurzel. Und das erkennen wir daran, dass wir doch immer wieder dem Ego folgen und immer mehr sehen, was alles daran hängt.

    Zugleich erleben wir, wie du auch beschriebst, immer tiefere Erfahrungen des weltunabhängigen Friedens und einer bedingungslosen Liebe, je mehr wir dem Ego auf die Pelle rücken, weil wir dies nur in Verbindung mit unserem heilen Geist tun können. Und so erleben wir auch das Gegenteil des Ego immer öfter, klarer und tiefer. Das Pendel schwingt in beide Richtungen immer gleich weit aus. Das ist die scheinbar schlechte Nachricht in Bezug auf unser Leiderleben. Aber eigentlich ist es eine gute Nachricht, denn der wirkliche Frieden wird uns auch immer tiefer erfahrbar, festigt uns, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass wir nicht am Ego zugrunde gehen können, sondern es verschwinden wird, wenn wir ganz durch sind. Und der Frieden ist es, der uns hindurchträgt. Mit dem Frieden (Heiligen Geist, Jesus, Liebe, heilen Geist) an unserer Seite in uns verlieren alle Ängste und alle Egoauswüchse ihre Macht.

    Aufgrund dieses Pendelausschlages in beide Richtungen wird uns auch der Kontrast zwischen Ego und Heiligem Geist immer bewusster und dieser zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Kursweg sind und nur eines von beiden geht: entweder Ego und Angst oder Heiliger Geist und Frieden. Was aber in letzter Konsequenz auch bedeutet: entweder die Welt oder Erwachen aus ihr. Dieses Pendeln bestärkt uns also zuletzt in der endgültigen Entscheidung für das Aufwachen, weil der Traum mit seinem Leid keinen Sinn mehr für uns macht. Doch bis dahin pendeln wir, weil wir am liebsten immer noch Person bleiben wollen, aber mit dem Frieden Gottes als Sahnehäubchen oben drauf. Doch das funktioniert nicht. Findest du das auch in dir, liebe Verena?

    Ja, es gibt keinen Grund für Schuld, weil in Wahrheit nie etwas geschehen ist, aber wir würden nicht mehr dem Ego folgen, wenn wir dies wirklich wirklich glauben würden. Uns so ist der Weg weiterhin, wie du und Wapnick es beschreiben, diesen Glauben immer wieder aufzudecken, sobald wir uns im Ego wieder beobachten können. Wir lernen die vielfältigen Tricks und Fallstricke des Ego kennen und nehmen sie immer weniger ernst. Das Ego wird sich nie ändern und es bleibt immer gleich heftig. Was sich ändert, ist die Zeit, die wir ihm bewusstlos ausgeliefert sind, sie wird weniger.
    Es geht darum, wie Wapnick sagt, mich selbst nicht zu verurteilen, wenn ich andere verurteile. Und es geht darum, mich selbst nicht zu verurteilen, wenn ich mich selbst verurteile. Wenn ich unter meinem Urteilen leide, bin ich im Ego. Wenn ich mir dabei aber zuschaue ohne es verändern zu wollen, kämpfe ich nicht mehr dagegen und leide ich nicht mehr. Es geht also darum, neutral zu werden: Aha, ich sehe mir beim Urteilen zu. So ist es, das ist das Ego und es ist in dieser Welt einfach ständig am urteilen. Das sehe ich jetzt. Ich will es nicht abstellen, ich will es nicht verändern, denn das Ego verändert sich nie. Ich will es einfach nur sehen, wie es ist. Und wenn ich in diesem stillen, neutralen Beobachter weile, dann ruht mein Geist im Angesicht des Ego und der Welt in Frieden.
    Dahin führt uns der Kurs, das ist sein Ziel. Denn dann ist alle Angst fort und das Erwachen geschieht von allein.

    Wenn du sagst, es funktioniert bei dir nicht, dich nicht selbst zu verurteilen, was ich auch kenne, dann bleib einfach an diesem Punkt und beobachte, dass es dir gerade nicht möglich ist. Der Beobachter kann immer noch einen Schritt zurücktreten und beobachten, was gerade in uns vor sich geht. Versuche nicht, es zu verändern, kämpfe nicht dagegen. Lass es da sein, lass es so sein, wie es gerade ist, auch wenn es sich scheußlich anfühlt. Du hast einfach Angst und das ist nichts Schlimmes, auch wenn es sich so anfühlt. Es ist nur Angst, nichts weiter. Es ist nur der Glaube ans Ego, nichts weiter. Der Frieden Gottes ist dennoch zugleich bei dir, auch wenn du ihn gerade nicht fühlen kannst. Liebevoll und geduldig.

    Sei herzlich umarmt und berichte gern weiter von deinen Erfahrungen, denn es sind auch meine Erfahrungen, sowohl als scheinbar von dir getrennte Traumfigur, als auch als der Eine Träumer aller Traumfiguren.
    Alles Liebe, Katja

  10. Hallo Katja!
    Danke für Deine Antwort.
    Ja,genau so kenne ich es auch.
    Letztens war mir auch plötzlich klar,dass die Welt Geschichte ist,wenn ich aufhöre,an Trennung und Schuld zu glauben.Du hast ja auch geschrieben,dass man nicht beides haben kann.Entweder Gott oder das Ego und die Welt.Wenn man sich davor aber lange immer nur für eine Traumfigur gehalten hat,dann ist das jedoch erstmal irgendwie merkwürdig,wenn man weiß,dass man die ganze Welt sozusagen wieder verschwinden lassen kann.
    Jedenfalls hatte ich in letzter Zeit weniger Angst vor meinem Geist und auch vor der Welt,weswegen ich jetzt nicht mehr so zurückgezogen lebe,wie es vorher der Fall war.Dadurch habe ich jetzt aber öfter wieder mit Menschen zu tun,die mir scheinbar ständig einen reinwürgen wollen.Dadurch sehe ich jetzt,wie besondere Beziehungen wirklich sind.Davor waren sie ja auch schon so,aber früher habe ich das nicht infrage gestellt.Wenn ich jetzt aber weiterhin denke,dass diejenigen mich wirklich angreifen wollen,dass sie getrennt von mir sind und dass ich gar nichts für das alles kann,dann würde uns das ja nicht helfen.
    Jemand sagte immer zu mir,dass diejenigen,die uns scheinbar angreifen,einfach nur wollen,dass man ihnen zeigt,dass sie falsch liegen,so wie derjenige das auch bei mir gemacht hat.Er war ja im Prinzip einfach ein Symbol für den Heiligen Geist.Oft finde ich das aber gar nicht so einfach,ruhig zu bleiben.
    Wenn ich das mache,ist es auch so,dass ich für diejenigen in der Welt dann nicht mehr wirklich interessant bin.Da sind wir wieder beim Thema “Man kann nicht beides haben”.Im Kurs steht ja sowas wie “Ein anderer kann gefunden werden”.Man wird dann einfach ausgetauscht,was ich auch oft gemacht habe.Aber dann läuft es doch letztendlich wieder genauso.
    Wenn man sich dem Heiligen Geist anschließt,dann ist man ja im Prinzip mit allen vereint (die dann keine anderen mehr sind) und nicht nur mit bestimmten Auserwählten.Aber das klappt,wie gesagt,nicht immer.Und dann fühle ich mich oft so einsam in der Welt,weil viele so gleichgültig oder “angriffslustig” mir gegenüber sind.Machen die das nur,damit ich erst gar nicht mehr “da draußen” nach etwas suche?Oft kommt es mir so vor,weil es im Prinzip ja auch sinnlos ist.
    Jedenfalls werde ich mal versuchen,einfach ein neutraler Beobachter zu sein,selbst wenn dieser innere Konflikt mal wieder so richtig schlimm ist.

    Viele Grüße
    Verena

  11. Liebe Verena, ja es ist auch mein Erleben, dass sich immer wieder in der Welt scheinbar neue Aufgaben und Herausforderungen stellen, wenn wir innerlich uns neuen Einsichten geöffnet haben und sie umzusetzen beginnen. Und es macht absolut Sinn, nachdem der Rückzug dir bestimmte Erkenntnisse und Erfahrungen gebracht hat, dass du wieder mehr unter Menschen gehst und so der äußeren Form nach auf weitere oder neue Baustellen triffst, denn allein in einer Höhle können wir viel erzählen, dass wir mit allen und allem in Frieden sind.
    Auch Wapnick betont, dass wir den Kurs dort umsetzen, wo wir gehen, stehen und leben, mitten im Alltag und auch in den größten Krisen. Er hilft immer und überall, weil es immer um dasselbe geht: das neutrale Beobachten und damit die Wahl für den Heiligen Geist treffen.
    Aus Egosicht scheinen es unendlich viele unterschiedliche Probleme zu sein, doch es ist immer nur ein und dasselbe Problem der falschen Wahl, der Blick auf die Welt aus dem Ego. Und es ist des Ziel des Kurses, dass wir das wirklich zu verallgemeinern lernen und auf komplett alles in der Welt anwenden.
    Das Ego stürzt sich liebend gerne auf neue Begebenheiten, wenn ich auf die alten nicht mehr mit Unfrieden reagiere. Es sucht sich neue Angriffsflächen. Doch im Grunde ist es eben aus der Sicht des Heiligen Geistes nichts wirklich Neues.

    Ich finde es toll, dass du deine neue Situation nutzt, um zu erkennen, wie besondere Beziehungen laufen. Du beschreibst das sehr treffend. Genau dafür ist deine Situation wohl im Moment hilfreich für dich, auch wenn sie sich schrecklich anfühlt, um selbst immer klarer zu werden und nicht mehr im Außen zu suchen.
    Mit dem Heiligen Geist nutzen wir alles zu unserem Besten. Und das Beste ist immer, das Ego aufzudecken und wieder Frieden in uns zu finden. Dabei dringen wir, wie schon von mir beschrieben, immer tiefer vor und da schüttelt es uns auch scheinbar noch heftiger durch. Doch nun haben wir schon die Erfahrung von Frieden in scheinbar leichtere Situationen gemacht und können auch jetzt darauf vertrauen, dass es wieder gelingen wird.
    Ich kann verstehen, dass du dich einsam fühlst, und es ist natürlich das Ego, was dieses Gefühl gerne erzeugt. Doch wenn wir mit unserem heilen Geist verbunden sind, ist das Gefühl der Einsamkeit unmöglich. Nicht nur, weil wir uns dann mit allen verbunden fühlen und wir begreifen, dass wir alle sind, sondern auch, weil die Liebe Gottes einfach vollkommene Fülle ist. Da fehlt nichts.
    Natürlich fühlen wir diese Klarheit und Verbindung oft nicht, sondern werden viel öfter vom Ego durchgerüttelt, weil wir halt doch noch, oft sehr unbewusst, vor der richtigen Wahl zurückschrecken. Auch das kennen ich wie du sehr gut. Wir müssen dann beobachtend erkennen, auf welche Weise das Ego uns gerade festhält, um wieder einen Schritt machen zu können.
    Bei dir geht es vielleicht gerade darum, wie übrigens bei mir in den letzten zwei Jahren auch, meine Erwartung anzuschauen, dass alle nett zu mir sein müssen, wenn ich doch nett zu ihnen bin, dass sie mich richtig sehen und wertschätzen müssten, statt auf mir herumzuhaken. Doch so funktioniert die Welt nicht, weil sie vom Ego und ein Angriff auf Gott ist und somit nur Angriff und Trennung widerspiegeln kann. Es mag einzelne Menschen geben, die uns wertschätzen, aber wehe, wir sind mal nicht so gut drauf, dann gibt es auch da Knatsch. So ist das mit der besonderen Beziehung.
    Die einzige Lösung ist, selbst den Heiligen Geist zu wählen und dadurch mit allem und jeden in einer heiligen Beziehung zu ruhen, in der dann der andere sich verhalten kann wie er will, weil ich in meinem Frieden davon nicht mehr gestört werde.
    Wir machen unser Befinden mit der Zeit also unabhängig von allem in der Welt. Und ja, das ist nicht leicht, weil wir so tief und automatisiert mit dem Ego verbunden sind. Und wir schwanken immer wieder, wie wir ja schon festgestellt haben. Aber wir lernen es, nach und nach und genau dort, wo wir gerade stehen.
    Daher ist dein Entschluss, mit dem neutralen Beobachter weiter zu machen, goldrichtig. Lass uns gerne weiter daran teilhaben, wenn du magst, sowohl an den Fallstricken als auch an den befreienden Erfahrungen.
    Sei lieb gegrüßt, Katja

    1. Liebe Verena, danke für deine Inspiration und ich freue mich, dass es dir besser geht. Hast du eine Idee, wie du dir geholfen hast?
      Ich besinnen mich gern darauf, um daraus zu lernen für das nächste Mal.
      Liebe Grüße

      1. Ich hab eigentlich nur das gemacht,was Du mir geraten hast.Einfach beobachten,wie ich ständig schwanke,ständig wieder neue Probleme erfinde oder mich mit irgendwas anderem in der Welt ablenke,nur um den HG von mir fernzuhalten.
        Außerdem dachte ich mir in Bezug auf bestimmte Menschen,dass ich es nicht nötig habe,mich von ihnen benutzen zu lassen und Spielchen zu spielen.Dass ich nicht dazu gezwungen bin,weiter mit in denjenigen in der Welt zu tun haben.
        Jemand,den ich kannte,hat mir auch mal gesagt,dass das ja nichts mit einem offenen Geist zu tun hat,wenn man sich alles bieten lässt.Man kann ja auch dann,wenn man vergibt und innerlich ruhig ist,konsequent sein.Das finde ich nicht wirklich einfach,auch aus Angst,wie diejenigen dann reagieren.Aber das werde ich jetzt einfach mal versuchen…
        Liebe Grüße
        Verena

        1. Schön, liebe Verena, dass du das Beobachten wieder gut aufnehmen und ausdehnen konntest.
          Und ja, wir müssen nicht in Situationen bleiben, sondern wie du ganz richtig sagst, uns nur alles sehr bewusst machen, was uns darin trigget und innerlich damit unsere Arbeit machen.
          Hab eine gute Zeit, herzlich, Katja

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