Wenn du musst…

Kennst du das auch?
Du bist auf der Autobahn unterwegs.
Und mit jedem Kilometer mehr,
bei dem keine Raststätte auftaucht,
steigt stetig dein Blasendruck.

Jeder kleinste Buckel auf dem Straßenbelag
könnte der letzte Impuls sein,
dass der Strom zu fließen beginnt.
Verflucht noch eins, noch nie hast du bemerkt,
wie uneben ein so glatt aussehender Asphalt sein kann.

Dann taucht die Erlösung am Horizont auf.
Zunächst als ein großes blaues Schild.
Herrje, immer noch 5 Kilometer.
Husch, husch – aber bloß noch nicht pusch, pusch!

So, aus dem Auto pellen, schön vorsichtig Schritt um Schritt,
du weißt schon, von wegen Erschütterungen.
Inzwischen sind auch noch Kopfschmerzen dazu gekommen,
der „Saft“ scheint aufzusteigen, irgendwo muss er ja hin.

Ah, super, eine Toilette, bei der die Klobrillen automatisch gereinigt werden,
herrlich, du wirst sitzen und genießen können.
Doch alle Kabinen sind belegt und eine Schlange Frauen,
wie immer bei den Frauen, steht noch davor.
„Das gibt es doch nicht. Ist heute die ganze Welt gegen mich?“
stöhnst du stumm.

Okay, du bist kurz vor dem Ziel, halte durch!
Wenn doch bloß die Klospülungen nicht so anregend wären!
Poah, gleich platzt garantiert deine Blase durch die Bauchdecke.
Sogar deine Hände beginnen jetzt ganz merkwürdig zu kribbeln,
sie können wohl nicht mehr lange halten.

Doch nun endlich fällt dir als Kurs-Schülerin ein:
„Ich könnte stattdessen Frieden wählen!“
Jau, das tust du jetzt!
Du hast nur eines nicht bedacht:
wie entspannend sich Frieden auf die Muskulatur auswirkt!
Einschließlich der Schließmuskulatur!
Die ersten Tröpfchen bahnen sich ihren Weg…

„Okay, okay – ich will in Frieden sein,
auch wenn ich mir jetzt vor der verschlossenen Toilettentür in die Hose mache!“
Und dann staunst du, dass du ganz im Frieden die nötige Muskulatur wieder anspannen kannst.
In diesem Moment bist du endlich endlich endlich an der Reihe.
Die Klobrille strahlt dich einladend an und … alles ist erlösend gut.
Wieder eine Friedenslektion gelernt. 🙂

Zugegeben, die Männerversion mag etwas anders aussehen
– ohne sitzen und in der Schlange stehen?

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