Von oben schauen

Es tut so gut, sich vorzustellen,
losgelöst als Geist über der Welt zu schweben
und auf den eigenen Körper, alle anderen Körper
und all das weltliche Geschehen hinabzuschauen.
Mit einem liebevollen Lächeln zu sehen,
dass nichts von all dem eine Rolle spielt
für diesen davon unberührten friedvollen Geisteszustand.
Es ist nur ein Traum.

Es ist so hilfreich, zu bemerken, wie anders es ist,
wenn ich mich als mitten in der Welt und als Körper wahrnehme.
So begrenzt, eng, vereinzelt und ausweglos verwickelt mit der Welt.
Mittendrin in Konflikten, Abwägungen, Ernsthaftigkeiten,
Schmerzen, Freuden, Anhänglichkeiten, Wünschen, Hoffnungen,
ständig zwischen Gegensätzen jonglierend,
manipulierend, verzweifelt, hilflos, den Begebenheiten ausgeliefert.
Wie gut, sich dann von allem zu lösen und aufzuschwingen
und von oben darauf zu schauen,
mit Abstand
und einem friedvollen Lächeln des freien Geistes ohne Mund.

Und nun zur humorvollen Variante:
Achtung, Achtung – mein Geist ist gerade auf der Erde gelandet
und kraucht hier in Emotionen aller Art hinein.
Er verwirrt und verstrickt sich, verirrt und erstickt sich.
Er befindet sich mitten auf dem Schlachtfeld verbunden mit einem Körper.
Unsägliches Leiden ist vorprogrammiert.
Stopp! Stooooohoooopp!!! Volles Kommando zurück!
Zurück in den neutralen Raum des Raumschiffes!
Sofort klar machen zum Start!
Und auf geht es – hoch über die Welt und das gesamte Universum,
weit weit über das Schlachtfeld.
Und hier wird mein Geist entlassen in die unendlichen Weiten
von Gottes ungestörten Frieden.

Von hier aus sieht er weit weit unten und ohne emotional involviert zu sein
das Universum mit der Erde und all den Körpern darauf,
die miteinander agieren und reagieren.
Und er sieht, es spielt für ihn gar keine Rolle,
was sie sagen, fühlen oder tun.
Er ist einfach nur sanfter Frieden.
Es sind nur Traumbilder, die keinerlei Störung verursachen.
Sie verblassen mehr und mehr,
je mehr mein Geist in Gottes Geist eingeht und sich in ihm ausdehnt.

Und bis dahin – was tut mein Traum-Körper?
Es ist nicht wichtig, was er tut und was er erlebt.
Er drückt automatisch in seinem Tun diesen Frieden aus.

(Angeregt von T-23.IV. / S. 498-500, “Über dem Schlachtfeld”;
und siehe auch Ü-I.50 / S. 79, “Ich werde von der LIEBE GOTTES erhalten”)

5 Gedanken zu „Von oben schauen

  1. ja – DANKE …. mein Ansatz seit einiger Zeit ist…. bei emotionalem Stress – über die Schulter/Arme zu streichen und zu sagen: Alles ist gut. Das bringt mich sofort aus den mentalen und emotionalen Geschichten. ALLES ist GUT…. DANKE

    1. Das ist auch eine hilfreiche Idee von dir, Astrid – danke. ❤️
      Ich beobachte bei mir, wie die Bilder, Worte, Symbole immer mal wechseln, die mich dabei unterstützen, Abstand zu gewinnen und eine andere Sicht und Erfahrung in mir zuzulassen.
      Mal erreicht mich mehr das eine, mal das andere, je nachdem, wie tief ich gerade stecke. Manchmal kommt auch eine Phase, da habe ich eine Form so oft verwendet, dass sie zu einem leeren Ritual geworden ist und mich dann nicht mehr erreicht. Ich finde es sehr spannend und vertrauensvoll-beruhigend, dass aus einer heilen Ecke meines Geistes dann immer wieder neue Formen erstehen und genutzt werden, die den immer selben Inhalt neu transportieren. Genau so wird mir die Lehre des Kurses immer klarer, dass alle Formen illusionär sind und wir an ihnen nicht kleben, sondern auf den Inhalt schauen sollten, den wir ihnen geben. Zunehmend verschwinden so die Formen und wir tauche mit dem Bewußtwerden des Egozustandes einfach nur in eine heile Stille ein.

    2. … das ist ja eine wunder-volle Art und Weise, mit dir/deinem Körper umzugehen, Astrid! Daran will ich denken beim nächsten emotionalen Sturm/Gestürm! DankeDankeDanke! <3

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