Wenn es mir früher schlecht ging, bevor ich den Kurs anfing zu praktizieren, konnte ich noch lange im Nachhinein, machmal noch nach Jahren, alles in meiner Erinnerung genau aufdröseln. Ich erzählte es immer wieder und analysierte es haarklein mit meinen Freundinnen oder Therapeutinnen durch.
Seit ich den Kurs anwende, passiert es mir immer öfter, wenn ich durch Ego-Emotionen wirklich ohne Manipulation durch bin und mit dem Heiligen Geist wieder ganz im inneren Frieden ruhe, dass ich mich schon einen Tag später nicht mehr an die Begebenheiten und meinen inneren Prozess im Detail erinnern kann. Ich habe dann auch gar kein Bedürfnis, das zu tun oder nochmals davon zu erzählen. Es ist wie weg, vergessen, aus der Erinnerung gelöscht. Wie ein weißer, reiner und friedlicher “Fleck” auf der Landkarte meiner weltlichen Lebenserinnerung, während ich total präsent und friedvoll im Moment bin.
Ich begreife daran erstmals annähernd als Erfahrung, was damit gemeint ist, dass die Vergangenheit nirgends ist, sondern nur jetzt im Geist.
Wenn wir das Ego wählen, holen wir jedes Mal die ganze Erinnerung an unsere Lebensgeschichte, unsere ganze körperliche Vergangenheit hervor. Sie ploppt in unserem Geist auf. Wir wählen sie und rollen sie wieder äußerst lebendig auf und scheinen uns in einer linearen Welt zu befinden. Wir beziehen uns auf die individuelle und die Welt-Geschichte von Zeit und Raum und scheinen durch sie unvermeidlich geprägt. All unser Denken und Handeln ist jetzt davon bestimmt – und kann in uns nur weiteres Leiden verursachen.
Und ich begreife daran, dass genau so die komplette Welt “verschwindet”, wenn es kein Schwanken mehr ins Ego gibt. Es wird nichts mit ihr getan. Ihr Bild wird einfach aus dem Geist gelöscht, der an sie glaubte. Die Erinnerung an die Welt, die Körper und die Identifikation damit wird einfach uninteressant, zwecklos und vergessen. Und wenn wir die Welt vergessen, erinnern wir uns an Gott. Denn in der zeitlosen Wahrheit ist nur formloser Geistesfriede, ist nur Gott – den wir “zuvor” fast gänzlich vergessen hatten. Der Heilige Geist blieb jedoch in der ganzen scheinbaren Zeit als Erinnerung an Gott in uns – Gott sei Dank.
(1000 Dank an Tom und Margarethe, die durch ihre Gedankengänge zu meinen Verknüpfungen beitrugen.)
Wunderbar auch dazu der Text im Kurs “Wie wird die Welt enden?” (H-14 / S. 36-37)
Liebe Katja, deine Worte, immer wieder bin ich dankbar, wie du hier mit uns teilst. – Ich will mich stets erinnern, wer ich bin.
Denn dann bin ich in der Gegenwart im hier und jetzt. Ooohhh wäre das schön,wenn mir dies stets gelingen würde.?
Leider viiiel zu oft noch mit Vergangenem beschäftigt in der Welt hier in Raum und Zeit, jemand fragt etwas von ner Sache, einem Geschehen oder möchte wissen wie das Ereignis gestern abgelaufen ist oder ähnliches (ich hoffe mal ich kann mich hier einigermaßen ausdrücken, was ich meine) und schon muss ich antworten wie der Ablauf war. Und schon bin ich ja voll in der Vergangenheit. Es nervt!
Wahnsinn, alte Geschichten zu erzählen und dann noch so genau wie möglich, wie irre ist das! Und ja, seid ich mit dem Kurs gehe, ist es viel weniger als früher, als ich den Kurs noch nich praktizierte. Mir fällt nun im Moment auch ein, ?ich war sogar ja richtig froh, dass ich alles immer noch haarklein mich erinnerte, stolz , oh ja super bin ich ein bewusster Mensch :-))) Oh neeeneee nee! ? Also das is echt der Ego-Wahnsinn ?. Danke Katja, auch für deine Gedankengänge, die für meine Verknüpfung beitrugen.
Liebe Elke, du beschreibst sehr authentisch und anschaulich, was in uns allen vor sich geht. Das hat mich zu weiteren folgenden mir sehr hilfreichen Klärungen angeregt:
Natürlich antworten wir, wenn uns jemand nach etwas Vergangenen fragt, es ist sogar für den Weltenalltag oft wichtig, zum Beispiel im Beruf. Der Punkt für mich ist der, in welcher Geisteshaltung sind wir dabei, zu welchem Zweck tun wir es? Mit dem Heiligen Geist werden wir sehr friedvoll das über die Vergangenheit mitteilen, was in der Situation wichtig, stimmig und hilfreich ist. Und wenn wir Unbehagen dabei verspüren, ist es ein hilfreicher Aufruf an uns, anders darauf schauen zu lernen. Das Tolle am Kurs finde ich, dass wir tatsächlich alles, alles verwenden, was uns mit dem Ego von Gott fern hält (die ganze Welt und also auch die Vergangenheit, sämtliche Illusionen), um zurückzukehren. Das genau ist der Kursweg. Es geht nicht darum, irgendetwas zu vermeiden, sondern wir nutzen alles, was uns aus der Vergangenheit (und Zukunftsangst) hochkommt, um uns jetzt anzuschauen, ob und wie wir daran im Ego festhängen, denn nur, wenn uns das zu Bewusstsein kommt, können wir es lösen lassen.
Gerade letztes Wochenende fühlte ich mich veranlasst, mein ganzes weltliches Leben an mir vorbeiziehen zu lassen und es war wirklich sehr spannend, dass da Szenen auftauchten, auf die ich noch mit Unbehagen reagierte, von denen ich es nicht gedacht hätte oder die ich gar nicht mehr im Sinn hatte. Andere Lebensabschnitte, die schwierig gewesen waren, flogen erstaunlich friedvoll an mir vorbei, ich habe sie wohl schon gut “bereinigt”. Wieder andere Szenen konnte ich erst liebevoll betrachten, nachdem noch völlig andere Szenen auch von mir gesehen wurden. Es geht also nicht um die Vergangenheit an sich, sondern was sie jetzt noch für mich bedeutet, wie ich sie verwende.
So kann es auch sehr hilfreich für mich und andere sein, von einem sehr lösenden vergangenen Erfahrung zu erzählen oder eben beim Erzählen werden mir erst bestimmte Dinge bewusst oder erscheinen in einem neuen Licht.
Wenn wir bemerken, dass Erinnerungen gelöscht sind oder wir weniger Vergangenes auseinandernehmen, dann ist das einfach eine von sich aus geschehende Folge gerade des Hinschauens auf die Vergangenheit mit dem Heiligen Geist. Diese Löschung nehme ich mir aber nie vor und ich versuche nicht zu kontrollieren, nicht mehr über Vergangenes zu sprechen, denn dann damit behindere ich genau diesen Prozess der Aufdeckung und Aufhebung meines Egos.
Ach, liebe Elke, ich danke dir so sehr, denn ein Mal mehr wird mir klar und bin ich tief berührt, wie unendlich liebevoll, sanft und geduldig der Kursweg ist.
Liebe Katja, So hilfreich ist es , sich zu erzählen , denn nur dann kann sich alles auflösen . Und schön ist es, wie du liebe Katja auch sagst, Es kommt auf die gesisteshaltung an , wie wir das dann hören.
Früher als ich noch nich mit Kurs war, konnte ich es nich so sehen , also, ich wusste da nicht , das ich die liebe einladen kann in solche Gespräche , es mit IHM anschauen kann , und schauen was da für ein Geschenk drin ist . Und ich erfahre heute sooo oft, die heilende Wirkung in Gesprächen für beide Seiten , also mein gegenüber und mich , wir erfreuen uns dann , und sind dankbar das wir uns erinnerten , dies mit der Liebe zu betrachten . Danke ???
Warme Freude lösen deine Worte in mir aus. ?
Liebe Elke, das Erinnern an sich ist nicht das Problem. Auch das Erinnern findet hier und jetzt statt. Insofern sind wir eh immer nur hier und jetzt, wir könnten nie woanders sein. Das Problem ist, dass wir denken, dass Vergangenheit NICHT hier und jetzt, sondern eben in der Vergangenheit ist, weiter hinter uns liegt. Das kommt, weil wir die Vergangenheit quasi aus unserem Geist hinausprojizieren. Zumindest erscheint es so, in Wirklichkeit können wir es gar nicht, aber wir bilden es uns ein. Wir glauben, es gebe eine Vergangenheit und eine Erinnerung daran – dabei IST die Erinnerung die Vergangenheit. Über die Erinnerung hinaus gibt es keine Vergangenheit, niemals und nirgendwo. Also ist die Vergangenheit nur in unserem Geist. Wenn wir das wirklich voll erkennen würden, würde uns die Vergangenheit keine Probleme machen. All unsere Gefühle bezüglich der Vergangenheit wie Schuld, Wehmut, Trauer kommen daher, dass wir glauben, es sei außerhalb von uns. Und wir fürchten oder begehren immer nur das, was wir außerhalb von uns wähnen. Was wir wirklich in uns aufgenommen haben, lieben wir. Das gleiche gilt natürlich für die Zukunft, die wir fürchten oder herbeisehnen, weil wir sie außerhalb von uns (des Geistes) wähnen. Und hier kommt der Punkt, den Katja hervorgehoben hat: es kommt letztlich nur darauf an, in welcher Geisteshaltung wir es anschauen. Wir müssen dabei nichts vergessen, der Ärger verschwindet von allein, wenn wir ihm keine Bedeutung mehr beimessen. Uns Jesus sagt irgendwo im Kurs, dass jeder Gedanke der Liebe, den wir je hegten, auf ewig im Himmel geborgen ist.
Lieber Tom, danke, dass du durch deine ganz eigene Art und deinen weiteren ganz eigenen konsequenten Schwerpunkt das Thema hier noch erweitert hast. Wir haben ja schon oft über das Thema Zeit gesprochen und mit jedem Mal wird meine spürende Ahnung dieser für mich noch so abstrakten Herangehensweise größer.
Gehst du damit konform, dass am Ende gar keine Erinnerung der Welt bleibt?
Und was meinst du in diesem Zusamnenhang genau mit “Was wir wirklich in uns aufgenommen haben, lieben wir”?
Was am Ende bleibt, liebe Katja, weiß ich auch nicht, aber vermutlich keine Erinnerung mehr an die Welt, ja……
Ich meine mit “was wir wirklich in uns aufgenommen haben” alles, von dem wir nicht mehr glauben, wir seien getrennt davon.
Liebe Tom liebe Katja, Dies hier , unsere Unterhaltung , ist für mich , also für mein Verständnis , das was gemeint ist mit ” Heilung ” . Es ist so wundervoll, wie durch unser, miteinander sich mitteilen , die “Wunder” geschehen . Es ist für mich die Berichtigung , die Berichtigung der missverstandenen Ideen . Und das einfach nur dadurch , das wir uns mitteilen . Ich finde es so heilend so liebend , wenn wir uns unsere Erfahrungen , erlebnisse , Situationen , und all das , erzählen , Und ja , all das taucht einfach auf , um es anzuschauen was es mit uns macht , um es dann liebevoll und freudvoll loszulassen . Wir haben den Himmel nie verlassen . Danke ihr lieben herzliche Umarmung ❤️
Liebe Elke, vielen Dank für deine Worte, die sehr berührend sind. Ja, wenn wir einander begegnen, um wiederzuerkennen, was unsere gemeinsame Wahrheit ist, ganz gleich, worüber wir dabei sprechen, ist es heilsam. ?
Lieber Tom, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstehe. Daher versuche ich, wie ich dich zu verstehen meine, nochmals in meine Worte zu fassen:
Wenn wir nicht mehr glauben, getrennt zu sein, dann sind wir in Liebe und begegnen allem in der Welt und im Geist mit Liebe.
Meinst du es so in etwa? ?
Ja, liebe Katja. So in etwa meine ich es. 🙂