Ich höre all die weltlichen Geräusche,
während ich von friedvoller Stille begleitet bin.
Ich sehe all die weltlichen Formen,
während ich grenzenlose Weite spüre.
Ich spreche und handle durch den Körper,
während ich mir dabei zuschaue.
Und ich ahne,
was wir wirklich sind.
(passend dazu die Textstellen im Kurs T-18.VII.7:7 – 8:4 / S. 390 und Ü-I.109 / S. 197-198)
Hallo Katja,
darf ich einmal so antworten?:
Ich höre die weltlichen Geräusche,
und wie sie immer auch schmerzhaft laut nach Unvereinbarkeit klingen,
Ich sehe alle weltlichen Formen,
Und wie sie verzweifelt unausweichlich immer auch Krieg miteinander führen,
Ich spreche und handle durch den Körper,
während ich mich vor dem deinen immer auch fürchte,
Und ich bin heilfroh,
dass ich Menschen begegnen darf,
die schon ahnen,
was wir wirklich sind,
und ein wenig von dem LICHT auch für mich durchlassen,
DAS alle Angst heilt.
Oh ja, Michael, eine tolle Ergänzung von dir: der Irrsinn und die Auswegslosgkeit des Ego-Trennungsbildes muss uns genau so erst klar und ungeschönt deutlich werden, wie du es sehr gut in den ersten drei Absätzen beschrieben hast, um darin nicht weiter nach Frieden, Stille und Verbundenheit zu suchen.
Was ich beschrieb, ist, wie es für mich ist, wenn ich bereits aus dem Egoerleben dieses Bildes ausgestiegen bin – also aus der Perspektive der Stille, der Weite und dem Zuschauen. Dann sind die Fakten dieses Egotrennungsbildes noch die Gleichen: da sind Geräusche, Formen, Worte, Handlungen – doch das Schmerzhafte, Verzweifelte und Fürchtende ist fort.
So saß ich gestern in einer Fortbildung und es wurde im Nebenraum extrem laut an der Wand gebohrt, lange und immer wieder. Die Teilnehmer neben wir stöhnten verständlicherweise zunehmend über ihr genervte Anspannung und klagten über Kopfschmerzen dadurch. Ich konnte bei mir beobachten, wie ich switchen konnte: entweder ich wühlte mich in das Geräusch mit der Interpretation hinein, es sei schmerzhaft und unangehm und raube mir meine innere Stille und so erfuhr ich es dann auch, oder ich trat innerlich zurück, erlebte das Geräusch aus einer inneren friedvollen Stille, und es war überhaupt nicht mehr nervtötend und unangenehm. Ich konnte es und mich nicht mehr als schmerzhaft, verzweifelt und fürchtend beschreiben. Ich hörte das Geräusch in einer Stille, die von dem Geräusch nicht gestört wurde.
Erstaunlich, für manchen vielleicht fast erschreckend, in welchem Umfang man selbstverantwortlich ist für das, was man erlebt. Das macht nicht einmal vor solch eindeutigen “Feinden” wie böswilligen Nebenraumbohrern halt! 🙂
Wunderbar, das ist der Kurs! Und es dämmert: wir sind absolut verantworlich.
Schön, wie du mein “Aufnehmen” deiner Zeilen empfunden hast, denn genau so meinte ich es: wie ein gemeinsames Tänzchen um unsere wunderbare neue Perspektive herum, die aber um das unbeschöningende, aber mit der Ruhe dieser Perspektive angtfreie Schauen auf die Ausweglosigkeit der materiellen, körperlichen Sicht nicht herumkommt – und auch nicht mehr herum will, weil genau da die Tür aufgeht.
Danke für das Tänzchen und bitte gerne auf ein nächste Mal,
Michael
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