Es geht nie um eine Situation oder Handlung

“Dieser Kurs ist die einzige Lehre, die ich kenne, die echte Hoffnung bietet, weil sie nicht die Illusion beschönigt oder die Illusion fördert, dass es irgendwo auf dieser Welt Hoffnung gibt. Die einzige Hoffnung liegt in meinem Geist. Die einzige Hoffnung liegt in jedermanns Geist. Das ist die Hoffnung, so dass ich nicht mehr von der Welt abhängig bin. Die Hoffnung in jeder Beziehung, in der ich mich befinde, liegt nicht in der Beziehung selbst. Sie liegt nicht darin, dass die andere Person sich ändert. Sie liegt in meinem eigenen Geist, der seine Wahrnehmung ändert, indem er seinen Lehrer ändert.”
(Kenneth Wapnick in “Kindness is nobler than revenge”)

Was Kenneth Wapnick schreibt, ist mittlerweile bei jedem Thema und Problem, das sich mir stellt, mein zweiter Ansatz, denn zuerst reagiert ja immer mein Ego. Und in diesem zweiten Ansatz – in einen inneren Frieden einzukehren, der unabhängig von der Situation und Person ist und diese nicht ändern muss und will – liegt wirklich eine große Befreiung.

Doch ich begreife für mich immer mehr und noch radikaler, dass diese geistige Lösung eben zugleich und absolut gleichwertig auch dann präsent ist, wenn wir die äußere Situation ändern, wir zum Beispiel uns von einem Partner trennen oder den Job wechseln – eben weil die Lösung einzig im Geist liegt und nicht in dem, was wir tun und wie die Situation ausschaut.

Wir schauen uns alles, was uns in einer Situation beschäftigt, sehr ehrlich in uns an, beobachten es still und laden damit den Frieden in uns ein.
Und dann müssen wir ganz grundsätzlich Loslassen, dass eine äußere Begebenheit, Entscheidung oder Handlung irgendeine Bedeutung hat oder eine Rolle spielt oder wertvoller und richtiger als eine andere ist.
Sobald wir uns fragen: “Was soll ich tun?”, “Was soll ich sagen?”, “Wie soll ich handeln?”, “Ist es besser zu bleiben oder zu gehen?” ist es immer das Ego. Weil das Ego uns eben weiß machen will, dass es ein Richtig und Falsch in der Welt gibt, dass es überhaupt eine Welt gibt und alle Handlungen darin real und wichtig und entscheidend sind.
Doch entscheidend ist nur meine Wahl im Geist zwischen Ego und heilem Geist, also meine Geisteshaltung, aus der die Körperhandlungen entspringen und sie begleiten.

Wenn ich also ganz von den Fragen ablasse, was in der Welt zu tun ist und mein einziges Ziel mein Geistesfrieden unabhängig von jeglicher weltlichen Situation ist, dann ist das die wirkliche Lösung.
Und aus dieser Geisteshaltung des inneren unabhängigen Friedens frage ich nicht mehr, was ich in der Welt zu tun habe, sondern da ist ohne Leid und Zweifel klar, was ich tue, weil Frieden immer ohne Leid, Zweifel und Grübelei ist. Und dennoch liegt dabei überhaupt kein Gewicht und keine Bedeutung auf der Handlung oder Situation selbst, die daraus entspringt.

Es ist eine miese Falle des Ego, uns dann wiederum zu erzählen, diese Handlung und Situation entstand nun aus dem Frieden des heilen Geistes und deshalb ist sie richtig, wichtig und heilig.
Bähm, schon hat das Ego uns wieder vom Geist abgelenkt und auf die Körperhandlungen und die Welt fixiert, wo die wirkliche Lösung eben gerade nicht liegt.

Aber auch die Handlungen aus dem heilen Geist sind ebenso bedeutungslos wie alles in der Welt. Nur der weltunabhängige, bedingungslose Frieden des Geistes, der diese Handlung begleitet, ist die Wahrheit, ist Wirklichkeit und bedeutend.
Das ist sehr radikal, aber gerade deshalb so befreiend, weil es wirklich von allem Weltlichen befreit.

Wir können dabei auch keinem Thema oder Problem, dass wir aus dem Ego als ein solches empfinden, entgehen, weil die Wahl des heilen Geistes immer alles zugleich löst. Wenn wir in Frieden sind, sind wir mit allem und jedem in Frieden. Und wir arbeiten immer nur an diesem Frieden, nicht an einer Situation, einem Problem, einem Thema, auch wenn diese konkreten Dinge uns triggern.
Denn mit diesem konkreten Trigger kehren wir zurück zu der grundsätzlichen und alles umfassenden Wahl im Geist für den Frieden zu allem. Wahrer innerer Frieden ist immer total.

Das Ego will uns hingegen glauben lassen, dass wir verschiedene Probleme haben und sie alle einzeln und nacheinander und auf verschiedene Weise gelöst werden müssen und wir deshalb in dieser Beziehung, diesem Job, dieser Situation bleiben müssen, sonst wird dieses Problem nie gelöst.

Doch dem ist nicht so. Weder durch ein Bleiben, noch durch ein Gehen wird das Problem gelöst, denn das ist nicht das Problem.
Es gibt nur immer dieses eine Problem: die Wahl des Ego.
Und es gibt immer nur diese eine Lösung: die Wahl des heilen Geistes.
Und beides kann sogar dieselbe Situation, dieselbe Handlung in der Welt begleiten oder zur Folge haben, zum Beispiel eine Arbeitslosigkeit, einen Jobwechsel, das Eingehen einer Beziehung, das Auseinandergehen einer Beziehung, das Erkranken eines Körpers, das Gesunden eines Körpers. Alles kann von Angst und Schuld oder Liebe und Frieden begleitet sein.
Nur das ist meine einzige wirkliche und entscheidende Wahl, ohne Frage dabei nach einer weltlichen Situation oder einem weltlichen Tun.

13 Gedanken zu „Es geht nie um eine Situation oder Handlung

  1. Jeder Körper-handlung geht eine Körper-haltung einher.
    Wenn mich etwas stört oder wenn ich mit jemanden im Gespräch bin versuche ich immer öfter meine Haltung zu kontrollieren. So gelingt es mir besser mit einer anderen Sicht zu sehen und steige nicht so schnell ein. So verstehe ich auch die Aussage vom Kurs besser, “der Körper ist der Tempel des Geiste” und ich kann ihn auch so als Körper-handlung benutzen. 💞

    1. Liebe Ingrid, vielen Dank für die Schilderung deiner Erfahrung. Meintest du tatsächlich die Körper-haltung und nicht Geistes-haltung (Angst oder Liebe), also ob eingezogene Schultern oder aufrecht und so weiter? Dass du daran ablesen kannst, welche Geisteshaltung du hast (Ego oder Heiliger Geist)?
      Ja, ich denke auch, dass die Körper-haltung durchaus Hinweise geben kann, in welcher Geistes-haltung ich bin und durch das Bewusstwerden und Einnehmen einer anderen Körper-haltung zeige ich meinen Wechsel im Geist an. Demnach ging aber auch dieser Handlung der Veränderung der Körper-haltung ein Geisteswandel voraus, der sich darin wiederum ausdrückt.
      Und eine Körper-haltung kann auch täuschen. Ich kann mit einem überzeugten Ego mit sehr aufrechten Körper daher kommen und dabei gar nicht in Liebe sein. Ich würde mich daher nicht nur darauf verlassen, aber es kann hilfreich sein, so wie du es auch erlebst.
      Vielen Dank dir und alles Liebe

    2. Liebe Katja,
      steht denn im Kurs wirklich irgendwo, dass der Körper der Tempel des Geistes ist? Ich kenne diese Aussage sehr gut aus kirchlichen Zusammenhängen (ist glaub ich aus einem Korinterbrief, d.h. von Paulus), aber im Kurs wird doch immer betont, dass der Körper illusionär ist, ein Symbol der Angst und der Trennung. Ich stieß heute Morgen auf den Satz: “GOTT kann nicht in einen Körper kommen, noch kannst Du Dich dort mit IHM verbinden.” (Textbuch, Kapitel 18, “Der kleine Garten”, und weiter hinten in diesem Kapitel: “Die Liebe kennt keine Körper”).
      Da fiel mir ein, dass ich innerlich schon länger auf dem Beitrag über den Körper als Tempel Gottes herumkaue….
      Liebe Grüße, Karin

      1. Liebe Karin, vielen Dank für deine Nachfrage.
        Ursprünglich ist der Körper natürlich der Tempel des Ego, eben scheinbar fleischgewordener Trennungsglaube. (T- 20.VI.11:1 / S. 440)
        Es gibt aber auch ein Zitat, in dem der Körper auch als Tempel des Heiligen Geistes bzw. Gottes bezeichnet wird, wenn sich die Wahl des Heilige Geist durch ihn ausdrückt: “Dadurch wird der Tempel des Ego zum Tempel des Heiligen Geistes, wo Hingabe an IHN die Hingabe an das Ego ablöst. In diesem Sinne wird der Körper tatsächlich zum Tempel für GOTT; SEINE STIMME wohnt in ihm, indem SIE die Verwendung lenkt, die ihm gegeben wird.” (T-8.VII.9:6-7 / S. 152)
        Unsere Geisteshaltung drückt sich also jeweils über unseren Körper aus, solange die Welt mit unserem Körper noch währt.
        Ist es dir nun dadurch klarer geworden?
        Liebe Grüße

  2. Liebe Katja,
    es gibt im HB für Lehrer die Aussage, dass eine Veränderung der äußeren Situation nur selten nötig sei. Selten, aber nicht nie. Darf man daraus nicht schließen, dass eine solche Veränderung doch bedeutsam bzw. hilfreich sein kann?

    Ich meine mich auch zu erinnern, dass der HG Alles zur Erlösung nutzen kann. Vorausgesetzt natürlich, ich wähle ihn als Lehrer. Diese Wahl wird darüber entscheiden, wie ich mich entscheide, wenn es in der Welt eine Entscheidung zu treffen gilt.
    Sie wird mich je nach Wahl den Zielen des Ego oder denen des HG näher bringen.
    Aber dass ich einfach wild herumentscheiden kann, ständig Partner wechsele z.B. ohne dass dies eine Rolle spielt, kann ich mir nicht vorstellen.
    Denn das wäre eine Entscheidung für den Schmerz.

    Zwar ist es nie die äußere Situation an sich, die bedeutsam ist, sondern das, was ich durch diese zu erreichen suche. Aber die äußere Situation ist von mir mit einer Bedeutung aufgeladen und diese ist es, die ich wähle. Man kann wohl kaum eine Situation wählen, die Unfrieden bringen muss und dennoch erwarten, damit Frieden zu finden oder mit dieser Wahl im Frieden sein zu können.

    Alleine schon das Ziel, konstanten inneren Frieden erreichen zu wollen, ein Ziel des HG, wirkt wie ein Filter der Entscheidungsmöglichkeiten. Ich wähle dann einfach keine Situation, die mich aufregen wird.

    Der Lehrer, der ja nur dein inneres Wissen darstellt, was natürlich ist oder gut, lässt dich wie von selbst das wählen, was diesem inneren Wissen entspricht. Es ist Weisheit. Du wählst keinen Streit, oder? Warum nicht? Du bist zu weise dazu.

    Gerade in den letzten Tagen dachte ich viel darüber nach, dass der HG eigentlich nichts anderes ist als das, was man als “Gewissen” bezeichnet. Nicht das moralische Gewissen sondern das vernünftige.

    Herzliche Grüße von Thomas

  3. Lieber Thomas, vielen Dank für deine tiefgehenden Gedanken.

    Ja, der Heilige Geist kann alles nutzen, ganz gleich welche Situation und Beziehung. Er bringt mich immer in den Geistesfrieden. Das ist eine Grundaussage meines Textes und auch deine Aussage, da stimmen wir überein.

    Und ja, aus diesem Geistesfrieden entstehen weltlich bezogene Entscheidungen, weil wir uns hier als Körper einfach ständig entscheiden müssen, irgendetwas zu tun. Der Körper handelt immer. Auch darin sind wir uns einig.

    Ich sage dann, dass aus dem Geistesfrieden zum Beispiel entstehen kann, in einer Partnerschaft/Beziehungsform zu bleiben oder zu gehen (beides habe ich schon erlebt wie ich auch beides schon aus dem Ego heraus erlebt habe).
    Und das Bleiben oder Gehen aus dem Ego oder Heiligen Geist heraus kann ich mit dem Heiligen Geist auch wiederum weiterhin nutzen, weil er eben alles nutzen kann (wie auch das Ego natürlich).
    Ich kann aber letztlich gar nichts “falsch” machen, weil es immer nur um die geistige Wahl und nicht die Situation an sich geht und weil der Ausgang gewiss ist, wie uns der Kurs sagt. Wir werden mit dem Heiligen Geist erwachen, ganz gleich, in welcher Situation wir unsere letzte und endgültige Wahl treffen, weil wir es zuvor immer öfter in allen Situationen immer wieder geübt haben.

    Und ja, natürlich bedeutet das nicht, dass ich ständig Partner und Situationen schnellstmöglich verlasse, weil etwas darin nicht perfekt ist. Ich denke, deshalb wird im Handbuch darauf hingewiesen, dass Situationen nicht unbedingt verändert werden müssen, eben weil es nicht um die Situation an sich geht und weil ich mit dem Ego zu gern dem Außen und dem Anderen die Schuld gebe und die Situation schnell verlasse und woanders im Außen mein Glück wähne. Womöglich redet das Ego uns sogar als Kursschüler noch scheinheilig ein, ich müsse nun alles stehen und liegen lassen, um die Welt retten zu gehen. Daher müssen wir achtsam in uns beobachten, was uns bewegt.
    Aber auch, uns in einer Situation fest zu binden und zu martern, ist vom Ego. Und deshalb steht im Handbuch genauso, dass die Situation geändert werden kann.
    Der Heilige Geist will uns ganz von der Welt und somit von allen Situationen loslösen. Beide Investitionen in Situationen (ändern oder nicht) sollte ich mir genau und ehrlich anschauen. Ich denke, darin sind wir uns auch einig.

    Und wir werden nie eine perfekte Situation finden, weil es in dieser Welt nie perfekt ist. Dafür ist sie nicht gemacht worden, sie soll uns ja in Angst, Sorge, Sehnsucht und auf der Suche halten. Ich schrieb auch im Text oben, dass wir uns immer sehr genau und ehrlich anschauen müssen, was uns in einer Situation bewegt, um an unsere Hindernisse vor den Frieden zu kommen und sie immer öfter und tiefer aufzuheben. Und das scheint Zeit zu brauchen und ein Prozess zu sein. Deshalb geht es auch für mich nicht darum, eine Situation schnellstmöglich zu verlassen. Es bedeutet für mich aber auch nicht im Umkehrschluss, dass ich auf jeden Fall für immer in einer Situation bleiben muss, eben weil es letztlich nicht um die Situation geht, wie du auch schriebst.

    Ja, ich habe jeder Situation die Bedeutung gegeben, die sie für mich hat und darum geht es. Da bin ich ganz bei dir. Das muss ich mir ehrlich anschauen. Und eben auch, dass ich meine, es sei für meine Erlösung wichtig, eine Situation partout nicht zu verlassen und wie sehr ich mich dann wiederum von der Welt abhängig mache. Damit gebe ich der Situation alle Macht. Das bindet mich ebenso wie zu glauben, die Lösung sei, zu gehen.
    Aber weder Bleiben noch Gehen ist für mich die Lösung, sondern der Wandel im Geist, egal ob ich bleibe oder gehe. Deshalb ist beides für mich gleichrangig möglich und muss individuell von jedem für sich betrachtet werden, was gerade für ihn ganz speziell stimmig ist und das es sich im Prozess wandeln darf.

    Ich würde es jedoch nicht wie du formulieren, dass ich mit dem Heiligen Geist keine Situation wählen werde, die mich aufregt, weil sich jede Situation jederzeit ändern, ins Gegenteil umschlagen, mich auf andere Weise herausfordern und mich wieder im Ego triggern kann. Die Welt ist per se permanente Veränderung.
    Ich würde sagen, dass es dem Heiligen Geist bei der weltbezogenen Entscheidung nicht um die Situation an sich geht, denn er ist in jeder Situation der innere Frieden, den ich wählen kann. Natürlich werde ich im Frieden nicht Streit suchen, weil ich im Frieden bin. Aber ich kann von Außen damit konfrontiert werden und dadurch wieder etwas lernen oder ich erfahre die Konfrontation gar nicht als Herausforderung, weil ich eben im Frieden bin.
    Die Welt ändert sich nicht dadurch zum Guten, dass ich im Frieden auf sie schaue, weil sie weiterhin ein Egogedanke der Angst und Trennung ist und bleibt und dies ausdrückt. Und so ist in jeder Situation etwas zu finden, was sowohl das Ego als auch der Heilige Geist nutzen kann.

    Meinem Gefühl nach liegen wir gar nicht so weit auseinander mit unseren Aussagen. Mir scheint nur, dass ich dir nicht genug betont hatte, dass ich mir alles in mir gut anschaue und für dich die Situationen an sich mehr Bedeutung für den Geisteswandel und das Erwachen haben als für mich, oder?

    Deine Überlegungen, den Heiligen Geist auch “vernünftiges Gewissen” zu nennen, musst du mir bitte genauer erklären, damit ich es nachvollziehen kann.
    Für mich ist das Wort Gewissen mit Schuld belegt. Und was ist aus deiner Sicht im Sinne des Heiligen Geistes mit vernünftig gemeint? Es kann aus meiner Sicht nur etwas sein, was mir die Angst nimmt und das kann nie wirklich eine Situation sein, sondern nur der Frieden des Heiligen Geistes, oder?

    Liebe Grüße an dich, Katja

  4. Hallo Thomas,

    erlaube mir auch ein paar Anmerkungen. Du schreibst:
    “Ich meine mich auch zu erinnern, dass der HG Alles zur Erlösung nutzen kann. Vorausgesetzt natürlich, ich wähle ihn als Lehrer. Diese Wahl wird darüber entscheiden, wie ich mich entscheide, wenn es in der Welt eine Entscheidung zu treffen gilt.
    Sie wird mich je nach Wahl den Zielen des Ego oder denen des HG näher bringen.”

    Das ist tricky. An sich gebe ich dir Recht, aber der letzte Satz könnte wieder in die Irre führen, denn nicht die äußere Entscheidung bringt mich den Zielen des Ego oder des HG näher. Die äußere Entscheidung folgt aus der inneren, ist aber letztlich bedeutungslos.

    Du sagst: “Alleine schon das Ziel, konstanten inneren Frieden erreichen zu wollen, ein Ziel des HG, wirkt wie ein Filter der Entscheidungsmöglichkeiten. Ich wähle dann einfach keine Situation, die mich aufregen wird.”

    Ja, das sehe ich ganz ähnlich. Die Entscheidung für den inneren Frieden, für den HG, ist schon eine Art Filter der Entscheidungsmöglichkeiten. Ich werde aus dem Frieden heraus aller Wahrscheinlichkeit niemanden schlagen, verletzen oder betrügen. Ob es allerdings keine Situation gäbe, die mich aufregen würde, bin ich mir nicht so sicher. Mit etwas Fantasie könnte ich mir vorstellen, dass es auch eine “kreative Aufregung” für mich geben könnte :-). Aber das zeigt mir nur, dass ich mir über diesen Filter keine weiteren Gedanken machen sollte, denn ich weiß es schlichtweg nicht, was jeweils aus dem inneren Frieden im Außen folgt. Wenn ich den Filter genauer definieren oder eingrenzen will, folge ich höchstwahrscheinlich schon wieder dem Ego. Das Äußere folgt aus dem Inneren, aber es ist kein zuverlässiger Maßstab. Das ist nur der Frieden, den ich in mir spüre.

    1. Lieber Tom, vielen Dank auch für deine Gedanken.
      Dazu möchte ich nur ergänzen, dass auch das Ego ein Entscheidungsfilter ist, denn es wird niemals wahre Liebe und wahren Frieden zulassen und somit immer auf irgendeine Weise an Groll, Trennung und Schuld festhalten, die sich in entsprechenden Handlungen und Situationen zeigen werden.
      Und so bleibt die wirkliche Entscheidung die zwischen Ego und Heiligem Geist, ganz gleich, in welcher Situation ich mich befinde. Und wie du sagst, was daraus folgt, weiß ich vorher nicht und ist nicht wirklich von Bedeutung, sondern nur der begleitende Geisteszustand ist von Bedeutung.
      Liebe Grüße, Katja

  5. Liebe Katja, lieber Tom,

    völlige Zustimmung zu dem Gedanken, dass die Welt das Ergebnis unserer Neigungen ist. Unserer Wünsche, unserer Suche. Dazu wollen wir die Welt gerne benutzen. Und andere Situationen zu schaffen, löst das Problem nicht.
    Sich aber ein Bewusstsein darüber zu verschaffen, dass ich die Welt auch dafür nutze, mich z.B. selbst zu bestrafen und dafür zu sorgen, dass es mir nicht gut geht, indem ich dieselben Fehler immer wiederhole (durch das Schaffen entspr. Situationen) – siehe Link 😉 – ist zunächst mal ein Mittel, die gröbsten Verstörungen zu meiden.

    https://www.facebook.com/reel/685069316620210?s=chYV2B&fs=e

    Jede Situation als Mittel zur Wahl des Friedens zu nutzen, ist sehr fortgeschritten.

    Es gibt diese Aussage “Zwar ist die Welt eigentlich bedeutungslos, aber doch ist sie wichtig für dich, weil sie dir zeigt, was du denkst” So erinnere ich den Satz.
    Ich nutze sie mit Hilfe des HG als Mittel der Aufklärung meiner eigenen Neigungen. Aber nicht mehr dazu, mich zufrieden zu machen.

    Oder so. 🙂

    Guten Rutsch euch beiden!

    1. Lieber Thomas, danke für die sehr klare Zusammenfassung unserer Übereinstimmungen. Und wirklich herrliches Video mit großer Symbolkraft.
      Auf dass wir alle gut ins nächste Jahr und nicht immer wieder in die Ego-Grube rutschen. Sei gegrüßt

  6. Liebe Katja,
    so viele Worte…
    die Geisteshaltung ist das wesentliche , wie du immer wieder betonst.
    Wir haben nur die Verantwortung , die Sühne für uns selber anzunehmen.
    Du verstehst die Einfachheit dieser Anweisung , wie wunderbar…

    1. Lieber Christian, ja, oft brauchen wir noch viele Worte, um die Essenz wirklich zu erfassen, denn der Kurs stellt wirklich alles auf den Kopf, was wir zuvor glaubten und er dreht sich dennoch auch auf seinen etwa 1200 Seiten immer nur um dasselbe.
      So wunderbar von dir in nur einen Satz zusammengefasst verstehen wir es erst, wenn wir all die vielen Worte bis zu ihrer allen einen Essenz durchdrungen haben.
      Wir sind dabei.
      Sei lieb gegrüßt, Katja

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