Mir hat sich ein Jugendlicher mit seinen Selbstmordgedanken anvertraut.
Erstmals habe ich dabei jenseits des abstrakten Wissens
direkt in einer Begegnung eine ahnende Erfahrung,
dass ich mich ganz konkret um mich selbst kümmere,
indem ich mich um den Jugendlichen kümmere.
Denn wir sind nur ein Geist,
der uns beide projiziert.
Und nun stehe ich als dieser Geist mir auf der Ebene der Welt
als Katja in dem Jugendlichen selbst gegenüber.
Ich bin wir beide zugleich
und auch der Jugendliche vertraut sich mit mir
nur sich selbst an.
Wir reden sehr ruhig, offen und detailliert über alles.
Ein Teil in mir vertraut ihm total
und sieht ihn überhaupt nicht bedroht.
Ein anderer Teil in mir kümmert sich
und wünscht ihm Befreiung seines inneren Leidens
und nicht ein Verhaften im Leid durch Selbstmord.
Daher gebe ich dem Uns,
immer im gegenseitigen Einverständnis,
die weltlichen Maßnahmen,
die eine derzeitige körperliche Unversehrtheit möglichst sicher stellen,
um Zeit zu haben,
dem inneren Leiden anders
als mit Selbstmord zu begegnen.
Wir haben alle den SELBSTmord versucht
mit der Trennung von Gott
und Gott hat sicher gestellt,
dass dies nicht funktioniert.
Die Liebe trägt uns weiterhin
und in der Zeit stets zurück zu sich SELBST.
Zur ewigen Unversehrtheit.
Du warst bereitwillig, Katja,. Erfolgreich.
Sehr gut.
Im Umgang mit selbtverletzung, ist es praktisch, ihm diesen Ausweg zu gestatten, jedoch ihm zu bitten zu bleiben, wenn ich für ihn da bin.
Nur so kann so jemand das Leben wieder wählen. In Freiheit.
Aber Vorsicht, es ist ein filigraner Balanceakt.
Die meisten Menschen können das nicht so sehr gut.
Bereitschaft ist eine gute Basis.
Ja, lieber Roland, ich weiß nicht, was richtig ist, welche weltlichen Wege und Ereignisse von anderen beschritten werden müssen, um darüber zu lernen, zur Liebe zurückzukehren. Ich weiß es ja nicht mal für mich selbst! Wenn ich im Sein mit den anderen ohne Angst bin, bin ich einfach nur liebevoll präsent und folge meinen Impulsen daraus. Und dann ist alles hilfreich für uns alle. 🙂
Danke Katja, du hast mich daran erinnert das Alles und Jeder dem ich begegnen ein Teil von mir ist , ausnahmslos ,und in dem Maße wie ich mich um ihn kümmere und liebend entgegen treten kann, ich mich selbst auch um mich kümmern und mich selbst lieben kann. Oder umgekehrt ausgerichtet mir selbst Gewalt antue und hasse wenn ich auf dieser Weise der Welt begegne.
Und es spiegelt auch die Beziehung zu Gott wider, denke ich. ” Was du deinem Nächsten antust, tust du mir an” oder so ähnlich steht’s geschrieben. Vielleicht könnte man noch dazu schreiben ” tust du auch dir selber an”…
Danke Katja und viel Licht und Liebe für deine Arbeit mit deinem Jugendliche Bruder!
…..und natürlich auch wechselseitig, so wie ich mir begegne, begegnet mir die Welt……..
Ja, es ist immer wieder erstaunlich, wenn wir uns all die Vernetzungen so bewusst machen, wie du es herausgearbeitet hast, lieber Jens. Und es zeigt uns so klar auf, dass unsere Reaktionen auf die Welt uns ein Spiegel sind dafür, mit welcher Geistes-Haltung wir gerade verbunden sind und dass einzig im Geisteswandel die Er-Lösung liegt.
Was für eine wunderbare Sicht auf diese Begegnung, liebe Katja. Man spürt ganz stark die Befreiung von der Ohnmacht, die von dem Gedanken ausgeht, dass wir immer nur uns selbst begegnen, diese Verbundenheit der Geister.
“Ein Teil von mir vertraut ihm total und sieht ihn überhaupt nicht bedroht”. Das kommuniziert! Ich empfinde das für mich selbst beim bloßen Lesen als tröstend und ermutigend. Geister sind verbunden. Es wird auch bei dem Jugendlichen angekommen sein, da kann man sicher sein. Siehst du das auch so?
Herzlichen Dank, dass du uns an dieser Begegnung hast teilnehmen lassen und ebensolche, nämlich herzliche Grüße,
Michael
Lieber Michael, was wirklich beim Jugendlichen angekommen ist, weiß ich nicht, aber er sprach von einer Erleichterung am Ende unserer Begegnung. Er vertraute mir Details an, die er noch niemanden gesagt hatte. Ich frage aber auch alles, ich habe da keine Hemmungen, schrecke vor nichts zurück, was mir offenbart wird. Und er kam in eine Klarheit des Vorgehens für die nächsten Wochen. Doch wie wir alle von uns selbst wissen, können wir uns vom Ego urplötzlich und abgrundtief wieder packen lassen. Insofern ist seine Situation weiterhin ebenso brenzlig wie unsere eigene, die wir immer wieder an der Welt verzweifeln. Und dennoch ist da die Garantie Gottes in uns allen, dass der Ausgang gewiss ist.
Ende gut. Alles gut!
So ist es schön.