Was kann es ganz konkret bedeuten,
sich die Blockade vor der Liebe und dem Geistes-Frieden anzuschauen?
Ich praktiziere es ganz oft wie folgt.
Mir wird plötzlich gewahr:
“Oh, mir geht es gar nicht gut.”
Und dann mache ich mich bereit, das Ego genau anzuschauen,
es in all seinen Facetten nach und nach hochkommen zu lassen,
Schicht um Schicht.
Ich benenne ungeschminkt und so konkret wie möglich,
was ich jetzt gerade in mir an Gedanken und Gefühlen wahrnehme.
Mit den Worten – vielmehr mit der Haltung –
“Ich will in Frieden genau darauf schauen”
lade ich meinen heilen Geist ein, dabei präsent zu sein.
Dabei geht es nicht darum,
den Frieden auf jeden Fall zu spüren und zu erreichen,
sondern ohne Widerstand, ehrlich und mit etwas Abstand
bewusst zu betrachten, was ist.
Ich trete immer wieder noch einen Schritt und noch einen Schritt zurück.
Ich benenne immer wieder, was sich dann noch zeigt,
was noch auftaucht unter dem, was ich schon benannte
und mit dem ich eine Weile still war,
es da sein ließ ohne damit etwas zu machen.
Schicht um Schicht entblößt sich so das Ego.
Der Frieden stellt sich ein,
wenn ich alles angeschaut habe,
was vor ihm stand.
Hier ein Beispiel:
Was ist los?
Ah, ich hab mich in Gedanken und Gefühle verloren über eine Handlung von dir.
Welche sind es?
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich zutiefst verachte, was du tust.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich mich davon äußerst schmerzhaft verletzt und angegriffen fühle.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich schreiend und ablehnend von dir fortlaufen möchte,
um mich dem nicht stellen zu müssen.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich mich mir nicht stellen will.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich weiß, das Wegschauen und Weglaufen nicht die wirkliche Lösung sind.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich keinen Ausweg sehe.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich mich im Leiden gelähmt fühle.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich es und dich anders haben will.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich mich in meinem Ergehen von dir so abhängig mache.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich nicht in Frieden bin.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich behaupte, ich wolle den Frieden.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich an meiner Sichtweise festhalte.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich meine, ich würde zu etwas Ja sagen,
wozu ich nicht Ja sagen will,
wenn ich dabei in Frieden ruhe.
Ich will in Frieden darauf schauen,
wie verzweifelt ich bin.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich dich gerade nicht in Liebe sehen kann.
Ich will in Frieden darauf schauen,
dass ich jetzt still und weit werde,
weich und liebevoll.
Liebe Katja,
ich beschäftige mich seit ca. 1 Jahr mit dem Kurs im Wundern und lese auch sehr gerne deine Beiträge, die ich so liebevoll empfinde. Gerade lese ich diesen Beitrag und er hilft mir sehr, mit mir selber liebevoller umzugehen. Ich war in den letzten Tagen so voller Groll auf meinen Partner, es fiel mir schwer den Kurs auf die Situation anzuwenden. Jetzt lese ich deine Worte und merke, wie ich dein Beispiel auf mich anwenden kann. Deine Texte sind immer so praktisch, das finde ich toll. Danke dafür
Mit lieben Grüßen, Adelheid
Liebe Adelheid, wie berührend deine Worte und Freude machen sie mir, dass du dir mit dem Beispiel helfen konntest.
Ja, bei aller Theorie, die wichtig ist, um zu begreifen, worum es geht und warum wir wie vorgehen, ist für mich vor allem die Frage, wie ich es ganz konkret umsetze und alltäglich in jeder Situation anwende das Entscheidende und Überzeugende. Dem widme ich mich mit ganzem Herzen, weil ich einfach nicht mehr leiden will. Was da so alles hochkommt … du meine Güte … manchmal ist es kaum auszuhalten und ich glaube, es nicht zu schaffen, aber durch die beschriebene Anwendung komme ich immer wieder früher oder später hindurch. Lass uns weiter und weiter gehen, ehrlich, mutig und voll Zuversicht.
Fühl´ dich herzlich zurück gegrüßt, Katja 🙂