Planst du deinen nächsten Urlaub?
Und möchtest wirklich mal deine innere Ruhe haben?
Dann habe ich einen heißen Tipp:
Am Gardasee in der Nähe von Sirmione kann man sein Ego in obigen Bar abgeben.
Da kann es so richtig chillen und du urlaubst ganz entspannt.
Vielleicht fährst du dann vor Begeisterung sogar ohne das Ego nach Hause
– zu Gott.
Dann hinterlasse aber ja keine Telefonnummer,
sonst klingelt es eines Tages und du bekommst zu hören:
“Hallo, Sie haben Ihr Ego vergessen und es plärrt uns hier die Ohren voll,
dass es sich langweilt und bitte abgeholt werden will.”
Na, und dann stell dir mal ein gelangweiltes, volltrunkenes Ego vor
– oh je, oh je … Das gibt dann bestimmt Vollgas.
Ich glaube, ich würde antworten:
“Nein danke, ich vermisse es wirklich ganz und gar nicht. Hören Sie einfach nicht auf es!
Es ist doch ein guter Kunde für Sie. Ich werde Ihre Bar weiterempfehlen, Ihr Geschäft wird so richtig brummen.”
Okay, ich wollte es wirklich ausprobieren, doch die Bar hatte immer geschlossen.
Rentiert sich das Geschäft mit dem Ego denn nicht, weil es einfach nicht chillen will?
Wuchert es lieber wie Unkraut und macht jedes Ausruhen zunichte?
Oder hat der Besitzer vielleicht schon genug verdient und hat sich zur Ruhe gesetzt?
Oder ist er eher bedient, weil er es sich vielleicht nicht so heftig mit seinen Kunden vorgestellt hatte und brauchte nun selbst mal Urlaub vom Ego?
Man weiß es nicht – und so beschloss ich weiter zu lernen,
mein Ego als meinen ständigen Begleiter eben selbst gechillt zu beobachten,
sodass es meinen Geistes-Frieden nicht mehr stört.
Und ich stelle mir schmunzelnd die Gespräche am Bartresen vor – so von Ego zu Ego:
“Diese Kurs-Schüler machen es einem aber echt nicht leicht!”
“Ach, wem sagst du das, seit Jahren quäle ich was das Zeug hält und trotzdem wird immer weniger auf mich gehört.”
“Ja, kenne ich, kenne ich. Und mit wem ich hier auch rede, keiner hat noch einen Tipp, den ich nicht schon ausprobiert hätte – ohne dauerhaften Erfolg.”
“Stimmt, selbst die ganz alten Hasen am Stammtisch sind dazu übergegangen, lieber immer den besten Cocktail zu prämieren. Letzte Woche war es der ‘Strafe on the Beach’.”
“Oh, den probiere ich gleich mal. Bisher war ja mein Favorit ‘Pina Schuldlada’.”
“‘Angst on the rocks’ ist aber auch nicht schlecht oder hier, der ‘Cuba ewige Gefangenschaft’. Komm, lass uns noch einen heben. Prost!”
“Prost! Wie gut, dass wir hier wenigstens mal unter uns sein und abschalten können, ohne dass ständig dieser Heilige Geist um die Ecke kommt.”
“Ja, aber auf Dauer wird es auch langweilig hier. So schön es auch ist, sich im eigenen Leid zu suhlen, aber ich schiebe es lieber anderen zu. Wann wirst du den wieder abgeholt?”
“Warte mal, welchen Tag haben wir heute?”
“Heute? Heute müsste der Tag der Abrechnung sein. Ich werde erst am Opfertag geholt.”
“Oh, Mist, ich bin schon viel zu lang da. Wir hatten den Tag der Trennung vereinbart. Was mache ich jetzt bloß? Ich habe ganz vergessen, mir die Telefonnummer zu notieren!!!”