Wenn ich die Welt verlassen will,
weil ich an ihr gerade so leide,
bin ich ebenso im Ego,
wie wenn ich in der Welt noch bleiben will,
weil es hier gerade so schön ist.
Wenn ich weder das eine
noch das andere will,
erwache ich.
Wenn ich die Welt verlassen will,
weil ich an ihr gerade so leide,
bin ich ebenso im Ego,
wie wenn ich in der Welt noch bleiben will,
weil es hier gerade so schön ist.
Wenn ich weder das eine
noch das andere will,
erwache ich.
Liebe Katja , mein Glück nicht von und in der Welt zu wollen , stellt eine enorme Herausforderung für mich dar. Habe ich mich nicht tatsächlich bei dem Gedanken ertappt , dass ich einfach meine weltlichen Bedürfnisse befriedigt haben möchte und es mir völlig schnuppe ist , ob das mit oder ohne Gott geschieht. Ja , mein eigenes Ding will ich machen…wenn sich das doch nur so erfüllen würde.
Wow , die Bekundung meines Trennungswillens von Gott. Der Urgrund des Ego !
Nicht wirklich angenehm da hinzuschauen . Schon ein bisschen frappierend und irritierend für mich , die sich doch eigentlich so hingezogen fühlt zum Kurs.
Aber es hindert mich nicht daran weiterzumachen und du motivierst mich auch immer wieder dazu mit deinen wunderschönen Texten.
Liebe Beatrix, ich kann dich sooo gut verstehen. Und es freut mich, wenn meine Texte nicht nur mich, sondern auch dich und andere unterstützen.
Weißt du, mir wird nach und nach immer bewusster, wie wirklich umfassend radikal der Kurs ist – bis in jede winzige und subtilste Feinheit hinein. Ja, das erschreckt uns im Ego und befreit uns zugleich „am Ende“. Dabei werden wir sogleich so unendlich liebevoll und geduldig innerlich geführt, innerlich Schritt um Schritt in aller Konsquenz zu tun, jeweils wie es uns jetzt gerade möglich ist. ?
Dr. Wapnick : den Widerstand anschauen.
Genau, Roland, den Widerstand einfach nur ehrlich anschauen, nichts damit tun, das hebt ihn nach und nach auf. Du meinst vielleicht auch das tolle Buch von Kenneth Wapnick dazu “Den Widerstand aufgeben – die Liebe annehmen”?
Und der Grund dafür ist in beiden Fällen, dass man an die Realität der Welt und an die Wirklichkeit des Todes glaubt, nicht wahr, liebe Katja?
Ja Tom, so sehe ich es auch.
Und ich glaube, es ist sogar ein Balanceakt, beim Erwachen-Wollen nicht dem Ego auf den Leim zu gehen. Ich kenne in mir extrem verzweifelte Rufe nach Gott, dass ich doch endlich aus der Welt und wieder in ihm erwachen möge, weil mich das weltliche Sein so sehr schmerzt. In dieser Verzweiflung gebe ich dem Ego alle Macht und kann mich noch tiefer darin vergraben. Und zugleich geht es ohne das Erkennen des Leidens und den Impuls, etwas anderes zu wollen, auch nicht aus dem Ego heraus.
In meinem bisherigen Erleben sind die befreiensten Momente, wenn ich das Leiden oder Glück durch die Welt nur sehen kann ohne etwas damit tun zu wollen – weder es beenden, noch es festhalten, verändern oder analysieren. Wenn dieses schlichte Zurücktreten in mit geschieht, das mir zeigt, dass ich nicht das Leid bin, aber auch nicht das Glück, das ich durch die Welt zu erfahren meine, sondern dass ich jenseits von all dem bin, in einem nie von all dem berührten Frieden. Und dann muss ich die Welt weder verlassen noch an ihr festhalten. Ich mache mir darüber gar keine Gedanken mehr. Ich bin einfach noch scheinbar als Körper in der Welt präsent, wie es dienlich für alle weiteren Schritte ist, die noch nötig sind.
Liebe Katja,
ich lese fast jeden Tag in deinem Blog und bin so berührt von all dem, was dir scheinbar widerfahren ist und wie du damit umgehst. Ich erlebe mich immer mehr als der stille Beobachter, der so langsam aufhört, irgendetwas noch erreichen zu wollen, denn es gibt wahrlich nichts zu erreichen. Alles ist so, wie es sein soll und es tut mir so gut, mich nicht mehr einmischen zu müssen. Einfach nur geschehen lassen und sehr intensiv fühlen, ob es da noch irgendetwas gibt, was mich stört oder an diese Scheinwelt noch bindet.Es gibt nichts zu reden und mein sogenanntes Leben hat sich so reduziert, dass kaum noch Fragen offen sind. Das Leben spielt sich in all den verschiedenen Formen und ich habe nichts damit zu tun, außer alles geschehen zu lassen. Die einzige Konstante in meinem Hiersein ist zu erkennen, wer ich wirklich bin bzw. wer ich nicht bin und dass sich das Vertrauen in die höhere Macht, in den Hl. Geist, in Gott immer mehr vertieft.
Ich danke dir insbesondere für deine Ehrlichkkeit und Offenheit. Damit gibst du vielen Wesen hier Trost und Hoffnung für den “persönlichen” Weg.
Alles Liebe für Dich
Annemaria
Puuuhh, liebe Annemaria, jetzt hast du mir aber eine ordentliche Portion illusionäre Gänsehaut der Berührtheit verpasst! So klar beschreibst du dein Beobachten und Präsent-Sein. Wow, 1000×1000 Dank dir, ich empfinde deine Erfahrungen als sehr bestärkend. ?
Über dem Schlachtfeld ist schon schwer zu erreichen : aber zurück und sich, schwebezustände aushaltend, in die schöne Schlacht zu stürzen… Das bedarf langer, langer Übung in diesem.
Lieber Roland, ja, üben wir und üben wir und seien wir liebevoll und geduldig mit uns.