Der Körper verändert sich ständig

Kein Muskelzucken mehr,
dafür aber Schnupfen.
Ist der vorbei,
quält Müdigkeit.
Genug Schlaf bekommen,
schmerzt plötzlich der Rücken …

Genau – irgendetwas ist immer!
Mit dem Körper kann der Geist ständig in Unfrieden sein!
Aber das stimmt auch auf der anderen “Seite” des Geistes:
Einzig der Frieden ist immer!

Also immer schön beobachten,
wie und womit uns das Ego beschäftigt halten
und in Unfrieden und Angst ziehen will!
Erst dies… dann das … dann jenes …
Ein ständiges Verändern
und auf jede Veränderung springen wir neu an,
dabei hat sich das Prinzip nicht verändert:
Schaue ich in Angst oder Frieden darauf?

Das Ego behauptet,
wenn dies anders wäre …
und das darf nicht sein …
und jenes ist zu erreichen oder zu halten …
ja, dann … könntest du glücklich und ohne Angst sein.

Es ist eine große Herausforderung,
gerade auf körperliche Symptome gelassen zu schauen,
auch von ihnen unseren inneren Frieden nicht stören zu lassen.

Der Körper ist schlicht unzulänglich!
Er ist nicht dafür gemacht,
um wirklich gesund zu sein,
sondern um uns in der Angst zu halten!

Der Körper scheint nur ab und zu
– laut unserer willkürlichen Definition –
gesund zu sein,
um uns weiter nach sogenannter Gesundheit streben zu lassen
und damit im Egokreislauf gefangen zu bleiben
– fixiert auf den Körper
statt nach dem begleitenden Geisteszustand zu schauen.

Geben wir dem Körper und seinem Zustand diese Macht nicht,
wird er zum Ausdruck von Frieden und Liebe,
ganz gleich,
welche körperlichen Symptome er zeigt.
Sie fallen nicht mehr ins Gewicht.
Sie schmerzen den Geist nicht mehr.
Und ohne Aufheben
wird der Körper
friedvoll versorgt.

Das ist tatsächlich möglich
und der Weg,
die Identifikation mit dem Körper und der Trennung
erfahrend aufzulösen,
und wieder vollkommen frei zu werden.

15 Gedanken zu „Der Körper verändert sich ständig

  1. Danke für den Text, liebe Katja! Was mich immer wieder umtreibt, ist die Frage nach der Ursache für Krankheit und körperliches Leiden. Klar, letztendlich nur der Geist, es gibt nur Geist. Aber auf unserer weltlichen Ebene, in der wir uns – zumindest überwiegend – für Körper halten, neigen wir doch immer wieder dazu, vermeintliche Ursachen zu suchen, oder nicht? Was war die Ursache für den Schnupfen? Kälte, Zugluft, oder hat mich jemand anderes angesteckt? Und wie ist es mit Krankheiten, die wir als schlimm oder sogar lebensbedrohlich empfinden? Eine junge Frau, die ich gut kenne, hat nun mit 39 Jahren einen bösartigen Nierentumor und Metastasen in Milz und Lunge. Und immer gleich schaltet sich mein Verstand ein und fragt: was könnte dafür die Ursache sein? Traumata aus der Kindheit, Ängste, negative Gedanken, Lebensweise, Umwelteinflüsse, Vererbung? Oder ganz einfach Zufall (wie es jüngst in Zeitungsberichten hieß)??? Und gerade jetzt kommt mir der Gedanke, ob die Frage nach der Ursache nicht schon per se eine Schuldzuweisung beinhaltet…. Wozu überhaupt Ursachen finden? Um vielleicht künftig Krankheiten besser vermeiden zu können? Hm, ja, warum nicht…. wenn man erkennt, dass in Afrika verseuchtes Wasser die Menschen krank macht, sollte man etwas dagegen tun, alles andere wäre lieblos und zynisch. Aber was nützt die Frage nach der Ursache der oben erwähnten jungen Frau? In solchen Fällen sollte man vielleicht gar nicht nach der Ursache fragen, sondern ihr einfach viel Zeit und Liebe schenken. Ihr Freund tut das gerade, was mich sehr berührt und beeindruckt……

    1. Lieber Tom, das hat mich auch lange beschäftigt, als der Kurs zu meinem Weg wurde: Wie gehe ich nun konkret mit sogenannter körperlicher Krankheit um? Ich fand für mich genau das heraus, was du auch sagtest: Es kann nicht darum gehen, auf weltlicher Ebene nach Schuld zu suchen. Zumal, wäre der Virus am Schnupfen Schuld, hätten alle den Schnupfen bekommen müssen, die im selben Raum waren… Wir bleiben mit diesem Denken der Ursachensuche innerhalb der Welt zur Freude des Ego im Egokreislauf und suchen hier Schuldige oder meinen, selbst etwas falsch gemacht und dafür (mit Krankheit) bestraft zu werden und so müssten wir hier nun etwas verändern. Wir glauben damit, die Ursache läge in der Welt. Es ist das Ego, was ausklügelt, was hier alles Ursache sei und wie alles zusammenhinge, um uns hier fixiert zu halten und zu suchen, wo nichts zu finden ist. Wir begeben uns damit auf die Ebene, der Körper sei real und etwas eigenständiges. Ja, so erleben wir es natürlich und daher fühlen wir uns von Krankheit bedroht. Es geht nun nicht darum, dies und die körperlichen Symptome zu verleugnen, sondern meine Angstreaktion darauf als Ruf nach Liebe zu verstehen und zur Liebe in mir zurückzukehren. Und dann werde ich in Liebe für mich und andere da sein. Das ist wahre Heilung. Denn die wahre Ursache ist die Entscheidung für das Ego – die Angst in meinem Geist – wodurch überhaupt eine Welt mit Körpern samt körperliche Krankheit projiziert wurde.
      In meiner Alltagspraxis beobachte ich meine inneren Reaktionen auf meine und die körperlichen Symptome anderer ganz genauso wie meine innere Reaktionen auf alles andere hier in der Welt. Da mache ich keinen Unterschied. Und ich beobachte, dass dann mal der Impuls da ist, etwas für den Körper zu tun und mal nicht und beides ist okay. Ich staune, wie immer seltener Angst aufkommt, wenn mein Körper muckt und wie alles sich ständig verändert – außer der stille, friedvolle Beobachter. 🙂
      Hier noch ein weiterer Blogartikel zum Thema Gesundheit und Krankheit http://grundlosglücklich.de/geheilter-geist-gesunder-koerper/
      Auch findest du in der Kategorie 9. Gesundheit weiter Texte zum Thema, wenn du magst (Kategorie unter der Überschrift dieses Beitrags anklickbar oder in der Blog-Menüleiste).

  2. Liebe Katja,

    ich fand deine Zeilen sehr schön zu lesen, und es ging mir wie so oft, wenn ich etwas von dir lese: dann nicke ich leise vor mich hin und denke: so empfinde ich auch, obwohl ich dies und das … und dann muss ich es doch auch auf meine Weise noch mal durchGEISTen. Wir und der Körper, das ist ein heikles Thema. Oft denke ich bei Äußerungen von Kurslern, dass sie mit Hilfe der Kurstheorie die Hoffnungslosigkeit noch verstärken. Das Gegenteil ist der Fall, wenn ich lese, was und vor allem auch wie du schreibst. Hier also meine Gedanken dazu:

    „Der Körper ist schlicht unzulänglich!
    Er ist nicht dafür gemacht,
    um wirklich gesund zu sein,
    sondern um uns in der Angst zu halten!“

    Das klingt für mich zunächst mal selbst beängstigend, als bestünde die Hoffnung nur darin, „außerhalb“ des Körpers einen „friedlichen Geist“ zu kultivieren, der gelassen mit dieser Tatsache umgehen kann. Du merkst schon: ich habe einen Einwand.

    Als Kursler glauben wir, dass das Ego den Körper „gemacht“ hat. Wir glauben aber auch, dass der GOTTESSOHN dieses Ego samt seines Machens lediglich „glaubt“: die Trennung sei tatsächlich vollzogen. Nichts davon ist wahr. „Gedanken verlassen ihre QUELLE“ nicht, das ist für mich die innerste Heilsbotschaft des Kurs in Wundern: alles bleibt gut, alles bleibt bei GOTT, wir rücken nicht einen Millimeter davon ab, es gibt nur: UNS IN GOTT.

    Nicht so für unser Erleben: da sind wir mit dem Körper identifiziert, der also selbst schon Ausdruck unseres Un-Glaubens ist, und mit Krankheit und ihren Symptomen bekräftigt der GOTTESSOHN seinen Versuch, weiter an das Ego zu glauben. Die Trennung von der WAHRHEIT soll eine „Tatsache“ sein, die man weiterhin als „selbstverständlich“ vergessen kann, also eine tabuisierte Abwehr gegen SIE. Nicht der Körper „macht“ also Krankheiten oder das Schicksal oder Bakterien, sondern ICH glaube ans Machen, und damit mache ICH den Körper, die Krankheiten und ihre Symptome.

    Aber der GOTTESSOHNE bleibt immer ER SELBST. Und deswegen ist gerade in diesem „Nein“ zur WAHRHEIT der Ruf nach IHR enthalten!

    Ich werd’ mal konkret: Ich schaue auf einen Bruder, der mir eine Krankheit entgegenhält. Was sehe ich? Einen Körper, der eh nur Machwerk des Ego ist und nicht von Belang und den ich übergehen kann in dem Bestreben, den „heilen Geist“ in dem Bruder zu sehen?
    Dann ist das für mich eine Begegnung im Unglauben, die „Geist“ mit „Denken“ verwechselt.

    Oder sehe ich in dem ganz konkreten Symptom, dem Schnupfen z.B., die Abwehr gegen die WAHRHEIT, die aus Angst geschieht und die ich in mir nicht in dieser Form, aber prinzipiell wiedererkenne, und wähle für uns beide den HG als Beurteiler des Situation?
    Im Schnupfen, im Beinbruch, in der Krebskrankheit, passiert nichts anderes als die unaufhörliche Bekräftigung unseres Egoglaubens. Ich höre die Bitte darin, Bruder, und ich antworte nicht der Krankheit, sondern DIR – mit LIEBE. Für uns beide.
    Das wäre für mich eine Begegnung im Glauben, im SEIN.

    Ich kann mich nicht überheben über den Körper, weil er Ausdrucksmittel des GOTTESSOHNES IST, wie alles hier in dieser Welt.
    Ich kann aber den HG bitten, zwischen mich und das, was ich sehe, zu treten, meine Sicht darauf zu heilen und so den Bruder von meinem Unglauben entlasten und ihm damit ANTWORT geben.

    Du hast das genannt „in Frieden“ auf den Körper schauen. Mir war nur wichtig, dass aus meiner Sicht in jeder Krankheit die konkrete Bitte um eine Begegnung im SEIN mit einem Bruder steht (Vergebung), von der man sich zu Recht Heilung erhofft, Heilung des Geistes und … seiner Ausdrucksmittel.

    Für mich ist nur in dieser umfassenden Perspektive Grund für wahre Hoffnung auf Erlösung. Perspektive heißt nicht, dass ich erwarte, meine konkreten Symptome würden sofort und wunschgemäß „verschwinden“ nach meinen Vergebungsbemühungen. Dann hätte ich die Tiefe meines Unglaubens und das Wunder der Heilung nicht als immer die GANZHEIT betreffend erkannt. Aber als Perspektive BIN ICH HEIL, ohne Einschränkung.

    1. Sehr schön in deine Worte gefasst, Michael. Und ich möchte nur ergänzen: für die Erinnerung an Gott ist nicht nur die körperliche Krankheit eine konkrete Bitte um eine Begegnung im SEIN, ein Aufruf zur Vergebung, ein Ruf nach Heilung und Liebe, sondern der Körper an sich, ob krank oder gesund. Siehst du das auch so?

      1. Absolut. Letztlich müssen wir alles hier vergeben, was Form angenommen hat und damit die WAHRHEIT verleugnet. Also alles. Hinter jeder Form steht, bevor sie vergeben ist, ein Aggressionsgedanke, eine Abwehr der formlosen, ungetrennten WAHRHEIT.

        Also ruft auch alles permanent nach LIEBE, nach Wiedervereinigung mit seiner QUELLE.
        Bis der, der in den Formen ruft, sich selbst ANTWORT gibt.

        Es mag die geben, die nur noch mal kurz auf die Welt kommen, um sich beim Anblick eines Schmetterlings vollständig an GOTT zu erinnern, was nichts anderes heißt als allen denkbaren Formen IN EINS ANTWORT zu geben. Ich glaube wirklich daran, dass es diese Menschen gegeben hat und gibt, zum Glück! Wie wunderbar für uns andere! Wie ich ja auch schon oft erzählt habe, hat mich die totale GOTTESERFAHRUNG von Anita Moorjani im Rahmen eines Nahtoderlebnisses sehr stark beeindruckt. Es gibt solche unmittelbaren Offenbarungen. Und ich freu’ mich drüber, diese Anita ist mir, obwohl ich sie doch gar nicht „kenne“, so nahekommen beim bloßen Lesen ihrer Bücher! Also ich find’s toll!

        Für mich kann ich nur sagen, dass ich ganz kleine Schritte mache, deswegen ist der Kurs genau das Richtige für mich!
        Wir dürfen auch langsam gehen. Und dann ist der Weg der einer allmählichen Heilung. Der Schuldgedanke wird da, wo er in mir auftaucht, vergeben.

        Krankheiten des Körpers sprechen sehr deutlich von dem dahinterliegenden Aggressionsgedanken, dass Leben durchkreuzt werden kann. Für die, würde ich sagen, die diesen Gedanken noch nicht vollständig der QUELLE geöffnet haben, wird jede Krankheit, am eigenen oder am anderen Körper, zur Lektion. Und die, die ihn schon vergeben haben, werden wohl die sein, die sich gerne ihren Brüdern zuwenden, die noch nicht so weit sind, um ihnen Heilung zu bringen.

        Und dann bleibt die „Form an sich“, der Körper. Und die Projektion an sich. Und dann … wenn GOTT WILL.

  3. Hallo Michael,

    zunächst schrieb Katja:
    „Der Körper ist schlicht unzulänglich!
    Er ist nicht dafür gemacht,
    um wirklich gesund zu sein,
    sondern um uns in der Angst zu halten!“

    Dann antwortetest du:
    “Das klingt für mich zunächst mal selbst beängstigend, als bestünde die Hoffnung nur darin, „außerhalb“ des Körpers einen „friedlichen Geist“ zu kultivieren, der gelassen mit dieser Tatsache umgehen kann. Du merkst schon: ich habe einen Einwand.”

    Ich war wirklich gespannt auf deinen Einwand, aber ehrlich gesagt habe ich im folgenen Text keinen Einwand mehr entdecken können. Kannst du das nochmal kurz zusammenfassen?

    Was mich in dem Zusammenhang immer wieder mal irritiert, ist diese künstliche Trennung, die auch in der Kurs-Praxis vollzogen wird: hier das Innere, dort das Äußere. Es geht nicht darum, die Welt zu verändern, heißt es, sondern nur darum, wie ich im Inneren, also im Geist, darauf reagiere. Nur – letztlich gibt es keine solche Trennung, keinen Geist hier innen und eine Welt dort draußen. Die Welt ist Traum, also in unserem gespaltenen Geist. Klar, auch wenn wir das so verstehen und glauben, so erleben wir es im Alltag mehr oder weniger doch meist so, als ob da eine Welt außerhalb von uns selbst wäre, auf die wir reagieren müssen. Und da setzt die Kurs-Praxis an, quasi als Halb-Wahrheit. Und vielleicht ist das mit dem Geist und dem Körper ganz genauso. Ich glaube auch nicht, dass man – wie du schreibst – “außerhalb des Körpers einen friedlichen Geist kultivieren kann”. Oder dass ich hier innen bin und der Körper draußen und dass es eine Trennlinie gibt. Natürlich kann ich erleben, dass ich anders auf das vermeintliche Außen reagieren kann, sei es nun die Welt, die Gesellschaft, meine Kollegen oder mein Körper. Aber eine völlige Losgelöstheit kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Solange da eine Welt und ein Körper wahrgenommen werden, solange projiziert der Geist etwas Formhaftes, mit dem er bis zu einem gewissen Punkt identifiziert ist. Anders ausgedrückt: Wie ich auf die Welt bzw. den Körper reagiere, ist für mich nicht Ausdruck der Wahrheit, sondern ein Weg zur Wahrheit. Eine Illusion, die alle anderen Illusionen beseitigen soll.

    Und in dem Moment kommt mir wieder der Gedanke, dass wir vielleicht völlig falsche Vorstellungen von der “wirklichen Welt” haben. Oder ich zumindest :-). Wer sagt uns, dass das ein zeitlich andauernder Zustand ist? Steht das explizit im Kurs, Katja? Vielleicht ist es ja wie mit den verschiedenen Stufen der Aufspaltung und Trennung. Die laufen auch nicht chronologisch und auf einer Zeitschiene ab, das sind nur Hilfskonstrukte. Und vielleicht ist die “wirkliche Welt” auch nur der Übergang von der Welt in den Himmel, der keinerlei zeitliche Ausdehnung hat. Oder?

    1. Lieber Tom, danke für deinen weiterführenden Kommentar. Ich finde, wir sagen mal wieder alle das gleiche auf verschiedene Weise und dass macht es für mich noch klarer. Alle Formen der Welt sind unterschiedslos ein Ausdruck von Trennung und alle werden schließlich als ein Ruf nach Liebe verstanden und mit Liebe und Frieden beantwortet.

      Hier einige Zitate zu deiner Frage an mich. Zunächst knapp, was mit wirklicher Welt gemeint ist und dann etwas zu ihrer Dauer.

      “Die wirkliche Welt zeigt eine Welt, die anders gesehen wird, mit ruhigen Augen und mit einem Geist, der in Frieden ist.” (Ü-II.8.2::2 / S. 444)

      “Die wirkliche Welt bedeutet das Ende der Zeit, denn ihre Wahrnehmung macht die Zeit zwecklos. Der HEILIGE GEIST braucht die Zeit nicht mehr, wenn sie SEINEM Zweck gedient hat. Jetzt wartet ER nur noch jenen einen Augenblick, da GOTT SEINEN letzten Schritt tut, dann ist die Zeit verschwunden und hat die Wahrnehmung im Gehen mitgenommen und nichts zurückgelassen als die Wahrheit, damit sie sie selbst sei. ” (Ü-II.8.4:1 – 5:2 / S. 444)

      “Die Wahrnehmung der wirklichen Welt wird von so kurzer Dauer sein, dass du kaum Zeit haben wirst, GOTT dafür zu danken. Denn GOTT wird den letzten Schritt rasch tun, wenn du die wirkliche Welt erreicht hast und für IHN bereit gemacht worden bist.” T-17.II.4:4-5 / S. 353)

      “Manchmal mag ein Lehrer GOTTES eine kurze Erfahrung der direkten Vereinigung mit GOTT haben. In dieser Welt ist es fast unmöglich, dass diese von Dauer ist. Sie kann vielleicht nach viel Andacht und Hingabe gewonnen und dann für einen großen Teil der Zeit auf Erden aufrechterhalten werden. Aber das ist so selten, dass es nicht als ein realistisches Ziel betrachten werden kann. Wenn es geschieht, so sei es. Wenn es nicht geschieht, so sei es ebenso. Alle weltlichen Zustände müssen illusionär sein. Wenn GOTT in einem anhaltenden Gewahrseinszustand direkt erreicht würde, würde der Körper nicht lange aufrechterhalten.” (H-26.3:1-8 / S. 64)

      Wie du so schön formuliertest, Tom: Die wirkliche Welt ist der Übergang in den Himmel.
      Und sie setzt einen beständigen bzw. totalen Geisteszustand im heilen Geist voraus – kein Schwanken mehr zurück ins Ego.

    2. Hallo Tom,

      du hast recht: da habe ich mich wohl nicht ganz klar ausgedrückt, vielen Dank für den Hinweis!
      Der „Einwand“ bezieht sich nicht auf den Satz von Katja und schon gar nicht auf die Art, wie sie ihn für mein Empfinden versteht, sondern auf die Möglichkeit, ihn misszuverstehen, nämlich als Beschreibung einer alternativlosen Sicht auf den Körper.

      Es gibt in meiner Beobachtung die starke Tendenz unter Kurslern, mit Hilfe der Kursmetaphysik ein „geistiges Paralleluniversum“ aufzubauen, aus dem sich eine Gleichgültigkeit den „Dingen dieser Welt“ gegenüber ableitet, die ja allesamt nicht beständig, also nicht aus der Ewigkeit sind und deshalb sowieso „in das Nichts zurückkehren werden, aus dem sie gekommen sind“.

      Das sogenannte „Äußere“, du sagst es selbst: es gibt es nicht, genausowenig wie das „Nichts“, aus dem etwas kommen und wohin es zurückkehren könnte. Das ist mein „Einwand“ dieser Art „Gleichgültigkeit“ gegenüber: Nur in unserem Fehlglauben kann das geschehen.

      Die alternative, vergebende Sicht auf den Körper und alle Dinge dieser Welt sieht MIT CHRISTUS: im LICHT des EINEN und einzigen Gedankens, den du und ich miteinander wahrhaft teilen können, IM GEIST.
      Dann „sehen“ wir unverändert: dass alle Dinge „vergehen“, nur dass sie nicht in das „Nichts“ als „Tod“ vergehen, sondern in den EINEN GEDANKEN, den du und ich teilen: sie waren nie, weil es nie etwas außerhalb von uns beiden gegeben hat.
      Diese „Ansicht“ der Welt, wenn sie umfassend geworden ist, ist für mich das Erblicken der „wahren Welt“, das anhält, bis dieses „Ende“, das wir so lange mit „Tod“ assoziiert hatten, eintritt, bis GOTT den letzten Schritt tut.

      Und von hier bis dort, also von der „ungetrübten“ Egosicht auf scheinbar von UNS getrennte „Dinge“ und „Körper“ mit all seinen „Symptomen“ der Getrenntheit bis zur Offenbarung und EINSWERDUNG zeigt uns der Kurs, meine ich – und das ist jetzt wieder mein „Einwand“ gegen die Gleichgültigkeit – den Weg, den jeder Einzelne von uns zu gehen hat, bis er umfassend SIEHT, dass er kein Einzelner IST.

      Auf diesem Weg – so erfahre ich es – hat jeder von uns ganz spezielle Türen zu öffnen, und das geschieht immer in einer Beziehung, in der ich die Möglichkeit habe, an der Angst vorbei MIT CHRISTUS auf die Unschuld des anderen zu schauen und damit eine Facette meiner Schuldprojektion auf den „Anderen“ (oder “das” andere) zurückzunehmen. Das ist aber alles andere als eine intellektuelle Übung, das muss wirklich geschehen, JETZT, zwischen dir und mir, zwischen mir und dem Baum, zwischen dem Therapeuten und seinem Patienten.
      Dies Geschehen, solange wir nicht in der Offenbarung sind, wird uns im Wunder innerhalb der Grenzen der Wahrnehmung reflektiert.

      Jesus hat auch seinen Weg gehen müssen, ist es nicht so? Ein Weg mit einem wirklich herausfordernden „Ende“, von dem er uns ja sagt, dass er für uns sozusagen damit die Spitze gebrochen hat, die Kreuzigung als ultimative Lektion müssen wir – sozusagen – nicht wiederholen. Einer von uns ist den ganzen Weg schon gegangen, und das hilft uns allen. Aber jeder von uns hat dann doch seine spezifischen Hürden zu nehmen, seine „Funktion zu erfüllen“, und „Krankheit“ stellt für viele von uns, zu denen ich gehöre, eine dieser Hürden dar. Das ist mit Gleichgültigkeit nicht zu meistern, sondern nur mit totalem MIT-Gefühl. Das wollte ich sagen. Und dass ich an Wunder glaube, ohne die ich nicht wüsste, wie ich mich auf diesem nicht ganz einfachen Weg zwischen Ebene zwei und Ebene Eins orientieren sollte.

      “Es kann nichts geben, was ein Geisteswandel nicht beeinflussen kann, denn alle äußerlichen Dinge sind nur Schatten einer bereits getroffenen Entscheidung. Ändere die Entscheidung, und wie kann ihr Schatten unverändert bleiben?” (aus den “Ergänzungen”: “Der Prozess der Krankheit”, Seite 28, IV.2:4-5)

      Herzlich, Michael

  4. Hm, sehr interessant! Die Zitate deuten tatsächlich darauf hin, dass die Wahrnehmung der “wirklichen Welt” nichts ist, was sich über einen bestimmten Zeitraum hinstreckt. Vor allem die Zitate 2 und 3. An die konnte ich mich nicht mehr erinnern. Das vierte Zitat über die direkte Erfahrung der Vereinigung mit Gott kenne ich und mag ich sehr. Allerdings glaube ich nicht, dass damit die “wirkliche Welt” gemeint ist.

    Ich hatte bislang gedacht, dass die “wirkliche Welt” im Prinzip dem entspricht, was andere Lehren als “Erleuchtung” bezeichnen, aber das bezweifle ich jetzt doch. Ich halte “Erleuchtung” eh für einen Mythos, ich glaube nicht an erleuchtete Personen in dieser Welt, ganz egal, wie sie heißen oder hießen. Eine erleuchtete Person ist für mich sogar ein Widerspruch in sich selbst. Das was als “Erleuchtung” bezeichnet oder erfahren wird, ist vielleicht eher das, was im vierten Zitat steht, also die direkte Erfahrung der Vereinigung mit Gott. Und da erscheint es mir auch sehr plausibel, dass sowas nicht von Dauer ist und dass in einem solchen Fall der Körper nicht aufrecht erhalten würde. Die bekannten Gestalten, denen Erleuchtung nachgesagt wird, hatten sicherlich ihre Erfahrungen und waren von großer Weisheit und Güte und vielleicht auch voller Liebe, aber sie waren wohl trotzdem noch zu einem gewissen Grad mit dem Körper bzw. dem Ego identifiziert.

  5. Hallo Michael, jetzt verstehe ich, was du meinst. Diese Gleichgültigkeit, die du beschreibst, ist ja wohl eher eine Verdrängung bzw. Flucht. Das ist für mich auch kein guter Weg. 🙂

  6. Hallo Katja,
    was ist wenn die Seele(der Geist) krank ist. Wenn permanent die Angst vorhanden ist, die aber nicht greifbar erscheint. Hier wird immer vom Körper gesprochen und der Angst vor körperichen Krankheiten. Wenn dies aber den Geist betrifft, sehe ich mich in einer Sackgasse.

    1. Lieber Gerd, wir alle sind im Kurssinne geistig krank, im Geist fehlgegangen. Wir haben mit dem Trennungsglauben von Gott die Angst gewählt, die uns nun in unserem Geist beherrscht. Wir erinnern uns an diesen Ursprung nicht mehr und nun richtet sich die Angst auf alles Mögliche in der Welt oder sie ist halt so diffus, wie du sie scheinbar zu erleben scheinst. Im Kurs geht es darum, einen Geisteswandel anzustreben, von der Angst in unserem Geist zur Liebe. Diesen Prozess machen wir in Bezug auf alles in der Welt, sei es in Bezug auf Beziehungen, den Job, den Körper und seinen Zustand und alle möglichen weiteren Lebensumstände und so auch in Bezug auf seelsich/geistuge Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen, Neurosen und was es da sonst noch so alles gibt oder auf ein diffuses Angstempfinden. Aus Kurssicht bleibt die innere Arbeit immer die gleiche: Ich beobachte, das und wie ich gerade im Ego verhakt bin und öffne mich für die Liebe und eine andere Sicht auf die Welt, die mich mit allem angstfrei umgehen lässt.
      Kannst du damit etwas anfangen? Magst du näher beschreiben, worum es bei dir genau geht, falls es dir noch nicht weiterhilft, was ich geschrieben habe? Ganz herzliche Grüße dir, Katja

  7. Hallo Gerd, bist du dir sicher, dass sich diese Angst nicht auf den Körper bezieht? Es gibt ja nicht nur die Angst vor konkreten körperlichen Krankheiten, sondern auch die eher abstrakte Angst vor dem Tod, vor der Vergänglichkeit des Körpers und aller Dinge. Auch die Angst zu versagen bezieht sich in gewisser Weise auf den Körper, das heißt auf die Person.

  8. Guten Abend, mit großem Interesse habe ich die Artikel gelesen.
    Ich kann, da ich den Kurs auch kenne, alle Fragen und Antworten nachvollziehen bzw. verstehen. Darf ich mal eine provokante Frage in den Raum stellen? Weshalb hat Jesus wo er ging und stand, Krankheiten aller Coleur geheilt. Liebe Grüße Maria

    1. Liebe Maria, ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich verstehe, was du wissen möchtest, also führe es bitte nochmals aus, falls meine folgenden Gedanken für dich nicht dazu passen.

      In meinem Verständnis vom Kurs geht es nicht darum, zum Ziel zu haben, körperliche Krankheiten zu heilen, sondern in einen permanenten Geistesfrieden angesichts allem in der Welt zu kommen, um dann aus dem Welten-Traum zu erwachen. Es geht darum zu begreifen, welch große und umfassende Macht unser Geist hat und dass wir in unserem inneren Ergehen keinesfalls Opfer der Welt sind. Auf unserem jeweils sehr individuellen Wegen dahin mag für manchen Menschen ein Ereignisse wie eine “Spontanheilung” von einer Krankheit hilfreich sein, um dies zu begreifen. Andere könnte gerade dies in Angst versetzen, wie es im Kurs heißt (T-9.II2-3 / T-27.V.2:7-14) und dann wäre es nicht hilfreich im Sinne der Liebe Und wieder anderen helfen wiederum andere Ereignisse, um die Macht ihres Geistes immer mehr wiederzuentdecken. Es spielt keine Rolle, wie wir uns der Macht bewusst werden, sondern nur, dass es geschieht.

      Wir befinden uns dabei alle in einem Umlernprozess und wir schenken jeweils dem Glauben, was uns gerade möglich ist, anzunehmen oder zu erkennen, um dann angstfrei stufenweise immer höher geführt zu werden (T-2.IV.5), aus der Welt hinaus in den Himmel, fort von unserer Fixierung auf den Körper und die Persönlichkeit hin zu unserem wahren formlosen reinen geistigen Sein in Gott.

      Aus meiner Sicht war es nicht Jesus, der heilte, sondern indem der Kranke Jesus´ Botschaft all seinen Glauben schenkte, “heilte” der Kranke sich selbst. (ähnlich in den Kurszitaten T-8.IV.4:5-11 / H-5.III.1-2). Er machte also die Erfahrung, was Glauben bewirken kann, was ein sehr guter erster Schritt ist, sich allmählich davon zu lösen, sich als hilfloses Opfer weltliche Umstände zu sehen. Er brauchte dafür “noch” einen Ausdruck in einer sich verändernden Form und an einen anderen, an den er glaubte.
      Es geht dann im weiteren Umlernprozess darum, zu begreifen, dass es einzig meines Glaubens bedarf und dass mich Jesus nur genau daran erinnern wollte, auch wenn ich ihn zunächst noch als ein Gegenüber zu brauchen schien und ihm (und nicht auch mir) alle Macht zusprach.
      Wieder ein weiterer Schritt ist zu begreifen, dass mein innerer Frieden überhaupt nicht von körperlicher Bedrohung gestört werden kann, wie Jesus im Kurs eindrücklich von seiner Kreuzigung darlegt (T-3.I / T-6.I).
      Es geht darum, im eigenen Tempo Schritt um Schritt zu begreifen, dass der Körper kein Ziel hier ist (außer für das Ego), sondern nur ein Mittel (mit dem Heiligen Geist), solange ich noch hier zu sein scheine, um immer öfter Liebe und Frieden auszudrücken – ganz gleich, was in der Welt und meinem Körper vor sich geht.
      Wir können nur einen Schritt nach dem anderen tun, uns nicht selbst überholen und wissen auch nicht, auf welch spezielle Art wir jeweils unsere immer weiterführende Entwicklung machen. Es kann also durchaus auch sein, dass es sogar am hilfreichsten ist, inneren Frieden zu erfahren trotz anhaltender Krankheit des Körpers, was uns sicherlich als eine größere Herausforderung erscheint als in einem in unserem Sinne funktionierenden Körper.

      Soweit zunächst meine Gedanken, liebe Marie.

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